Ein Gastbeitrag von Junglandwirt Sebastian Horn aus dem nordrhein-westfälischen Hörste (Kreis Lippe):
"Nun sitze ich im Büro und mir gehen tausende Gedanken durch den Kopf:
- Wie geht es im nächstem Jahr weiter? Wohin kann man sich entwickeln? Sowohl persönlich als auch betrieblich.
- Können wir investieren? Lohnt es sich?
- Werden sich die politischen Rahmenbedingungen so ändern, dass wir irgendwann ohne Subventionen genug verdienen können um zu leben? Kann der Betrieb mich anstellen oder wäre meine Arbeitskraft einfach zu teuer?
- Wie geht es mit dem Wetter weiter? Bekommen wir nochmal so eine Dürre? Und können wir es schaffen mehr für den Umweltschutz zu tun und trotzdem unsere qualitativ hochwertigen und nachhaltig erzeugten Produkte für Länder zur Verfügung stellen, die so nicht produzieren können oder gar zu wenig haben?
Mir wird schlecht.
So viele Fragen, die man sich am ersten Januar gar nicht stellen sollte. Aber man bekommt sie einfach nicht aus dem Kopf. Als angehender Betriebsleiter mit 23 Jahren macht man sich ernsthaft Gedanken ob es sich noch lohnt. Ackerland ist der begrenzende Faktor. Wie geht es hier weiter? Wird noch mehr bebaut oder wird es teurer?
Fragen über Fragen. Ich atme durch. Schaue hoch und gucke nach draußen. Die Sonne scheint.
Draußen auf dem Hof stehen mein Vater, zwei Nachbarn und unser Mitarbeiter und sind am quatschen. Der Hund rennt aufgeregt vor den Rindern her und bellt fröhlich herum. Eigentlich ist es doch gar nicht so schlecht. Wir machen schon einiges ziemlich gut und sind immer bereit uns zu verbessern.
Eigentlich kann ich sagen: Wir haben den besten Job der Welt! - Sebastian Horn
Wir arbeiten mit der Natur, machen uns dreckig und arbeiten auch gerne mal eine Stunde länger. Es ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Gemeinsam mit der Natur können wir einiges bewegen, denn wir produzieren mit die besten Lebensmittel der Welt.
In diesem Sinne ein Frohes neues Jahr 2020."
Mit seinen Gedanken zum Jahreswechsel trifft der Junglandwirt den Nerv vieler Facebook-User.