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Existenzgründung im Grünen Bereich

Geschäftspartner per Businessplan überzeugen

Sie haben eine Geschäftsidee und wollen die Bank davon überzeugen. Diese möchte dafür einen Businessplan sehen. Wie Sie einen solchen Businessplan erstellen, lernten 40 Teilnehmer Mitte Februar in dem Auftakt-Webinar zur Reihe „Existenzgründung im Grünen Bereich“.

Lesezeit: 4 Minuten

Mitte Februar fand der Auftakt der Webinarreihe „Existenzgründung im Grünen Bereich“ statt. Diese Reihe organisieren der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) und das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLZ). Das erste Webinar zum Thema „Wie erstelle ich einen Businessplan“ hielt Christian Solle von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. 40 Teilnehmer aus ganz Deutschland hörten zu und stellten im Livechat Fragen.

Im dem Einführungs-Webinar erklärte Christian Solle Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Idee von der Zielgruppe bis zur Finanzierung im Businessplan vorstellen. Der Plan umfasst in der Regel 20 bis 25 Seiten. Er dient zum einen als Fahrplan für Sie als Unternehmer selber. Zudem dient er als Aushängeschild bei Ihren Geschäftspartnern und Investoren, wie der Bank. Sie sollten den Businessplan selbst verfassen – und zwar bevor Sie die Idee für Ihren Betrieb in die Praxis umsetzen.

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Der Businessplan besteht aus acht Teilen

  1. Zusammenfassung: Hier stellen Sie alle Teile des Plans kurz vor. Die Zusammenfassung dient vor allem dazu, Interesse für das Projekt zu wecken. Sie sollte ca. eine Seite umfassen.
  2. Vorstellung: Stellten Sie sich selbst und Ihr Team kurz vor. Auf ca. zwei Seiten beschreiben Sie vor allem Ihre Ausbildung und Fähigkeiten und die Fähigkeiten Ihrer Teammitglieder.
  3. Geschäftsidee: Hier erklären Sie Ihr Geschäftsmodell und Ihre Produkte. Sie erläutern Ihre Alleinstellungsmerkmale, mit denen Sie Ihren Betrieb von der Konkurrenz abgrenzen. Das können bestimmte Nischen sein, ein besonders guter Kundenservice, besonders niedrige Produktionskosten oder ein besonders gutes Marketing. Außerdem beschreiben Sie den Herstellungsprozess für Ihr Produkt. Wie viel wollen Sie produzieren, was kostet das, welche Preise verlangen Sie und wie hoch erwarten Sie die Gewinnmarge. Solles Tipp: Fügen Sie in diesem Teil auch Grafiken und Bilder mit ein! Das unterstreicht Ihre Idee zusätzlich.
  4. Marktumfeld: Sie beschreiben die Zielgruppen für Ihr Produkt wie das Alter, Geschlecht, Konsumverhalten Ihrer potentiellen Kunden. Das Wissen über Ihre Zielgruppe ist später die Basis für ein gezieltes Marketing und die richtige Produktplatzierung. In diesem Kapitel setzen Sie sich auch mit Ihrer Konkurrenz auseinander und erklären, wie Sie sich von dieser abgrenzen. „Wer hier schludert, wird später Probleme beim Absatz seiner Produkte haben“, sagt Solle.
  5. Marketingkonzept: Erklären Sie hier den besonderen Nutzen Ihres Produktes für den Kunden und welche Zielgruppe Sie erreichen wollen. Des Weiteren erläutern Sie, warum Sie welchen Preis ansetzen und ob Sie noch Serviceleistungen bieten.
  6. Umsetzung: Erläutern Sie, wie Sie Ihre Idee konkret umsetzen wollen. Sie beschreiben die aktuelle Situation Ihres Betriebes (Betriebszweige, Rechtsform, Anzahl der Gesellschafter, Personaleinsatz…). Dann erläutern Sie, wie das in Zukunft aussieht, wenn Sie Ihre Idee umgesetzt haben. Wer erledigt dann welche Aufgaben? Können Sie den Arbeitszeitbedarf mit den aktuellen Arbeitskräften abdecken? Oder müssen Sie in Zukunft noch jemanden einstellen? Solles Tipp: Stellen Sie die Betriebsstruktur als Organigramm dar. Das ist übersichtlich und lockert den Businessplan auf.
  7. Finanzierung: Dazu brauchen Sie zunächst den Kapitalbedarf Ihrer Investition, also wie viel das ganze Vorhaben kosten soll. „Gerade Bauvorhaben werden meistens teurer als geplant. Hier sollten Sie 10 % draufschlagen“, riet Solle den Teilnehmern. Nicht nur die Summe, auch die Laufzeit der Kredite ist entscheidend. „Die Laufzeit ergibt sich aus der Abschreibung Ihrer Investition. So schreiben Sie Gebäudeteile länger ab (25 Jahre), als die technische Inneneinrichtung (15 Jahre)“, erklärte Solle. Ist die Laufzeit Ihrer Kredite zu kurz, müssen Sie den Kredit aus Ihren Gewinnen tilgen und nicht aus der Abschreibung. Wichtig ist hier auch eine realistische Liquiditäts- und Rentabilitätsplanung, damit Sie einschätzen können, ob Sie den Kredit auch auf Dauer tragen können.
  8. Zukunft: Welche Risiken könnten Ihren Betrieb mit der getätigten Investition bedrohen? Mögliche Risiken sind niedrige Preise, dass der größte Kunde abspringt, Ihr Personal abgeworben wird etc. Erklären Sie Ihre Lösungsansätze für diese möglichen Probleme, z. B. wie Sie Ihr Personal möglichst halten wollen.

Hilfe holen

Gerade am Anfang, wenn Sie Ihre Idee planen, sollten Sie Berater aber auch Freunde und Bekannte um Rat fragen. „Selbst, wenn Sie Ihre Idee am Ende verwerfen, weil sich zum Beispiel keine Zielgruppe dafür findet, haben Sie an Erkenntnis und Erfahrung gewonnen“, sagte Solle. Wenn Sie einen Businessplan erstellen wollen, kann die Landwirtschaftskammer Sie dabei unterstützen. Gerade bei den ökonomischen Berechnungen und der Zahlenangaben wie der betriebswirtschaftlichen Ist-Situation oder des Finanzierungsplans kann die LWK Sie unterstützen. Beim Marketing kann Ihnen auch eine Werbeagentur unter die Arme greifen.

Für dieses Jahr sind noch weitere Webinare zur Existenzgründung im Grünen Bereich geplant. Das nächste findet voraussichtlich im Mai zum Thema Finanzplanung statt. Weitere Infos finden Sie auf der Seite des BZL .

Hier der Link zum Webinar.

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