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Studie

Globales Wachstum beeinträchtigt Biodiversität

Düstere Aussichten für die Zukunft unserer Ökosysteme verbreiten deutsche Forscher. Ihren Untersuchungen nach gefährdet unser Wirtschaftswachstum, die Bevölkerungszunahme und der Hunger nach Agrarprodukten die biologische Vielfalt vor allem in den Tropen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das enorme Wachstum der globalen Wirtschaft und der Bevölkerung gefährdet die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen vor allem in den Tropen - und das trotz einer weltweit immer intensiveren und damit effizienteren Landwirtschaft. Das berichtet ein Forschungsteam unter der Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).

Die Wirtschaft und Bevölkerung wächst weltweit - vor allem in den Schwellenländern, zitiert aiz.info aus der Studie. Menschen wollen Konsumgüter und Nahrungsmittel, dadurch wird immer mehr Land benötigt, Natur wird in Äcker und Plantagen umgewandelt. Ein internationales Team unter der Leitung von iDiv und MLU hat jetzt ermittelt, wie sich die Landnutzung auf die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen auswirkt und vor allem, wie sich diese Folgen über die Jahre verändert haben. Dazu verknüpften die Wissenschafter Daten zu Vogelbeständen, zur Landnutzung und zur Bindung von CO2 mit ökonomischen Modellen im Zeitraum zwischen 2000 und 2011.

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Schäden in weit entfernten Erdregionen

Der Studie zufolge erhöhte sich die Zahl der durch Landnutzung vom Aussterben bedrohten Vogelarten zwischen 2000 und 2011 um bis zu 7%. Im selben Zeitraum verlor der Planet 6% seines Potenzials, CO2 aus der Luft zu binden, da die Vegetation auf den neu entstandenen Agrarflächen nicht so viel Kohlenstoff einlagern kann wie in den ursprünglichen Ökosystemen.

Der Verlust der Artenvielfalt findet laut der Studie fast vollständig in den tropischen Regionen statt. 2011 lebten über 95% der durch Land- und Forstwirtschaft bedrohten Vogelarten in Mittel- und Südamerika, Afrika, Asien und im Pazifikraum. Die Fähigkeit der Ökosysteme zur Kohlenstoffbindung schwindet jedoch überall auf der Erde.

Die Studienautoren betonen darüber hinaus, dass auch der Welthandel einen Einfluss auf Biodiversität und Ökosysteme hat. "Für einen Hamburger etwa werden Rinder geschlachtet, die auf südamerikanischen Weiden stehen", heißt es in der Studie. Dort würden Wälder gerodet, die ursprüngliche Artenvielfalt werde zerstört. Die Konsumenten hätten also eine indirekte Verantwortung für Umweltauswirkungen in entfernten Ländern. Die Forscher sprechen dabei von "Telekonnektionen".

Agrarproduktion wird effizienter

Positiv sei, dass die globale Agrarproduktion mittlerweile effizienter erfolge, die Umweltschäden pro erwirtschaftetem Dollar hätten dadurch abgenommen. "Allerdings wachsen Bevölkerung und Wirtschaft noch schneller als die Umwelteinflüsse der Landwirtschaft sinken. Die Zerstörung der Biodiversität und der Verlust der Ökosystemleistungen schreitet also weiterhin voran", so das Resümee der Studie. Die Autoren sprechen sich dafür aus, Telekonnektionen in internationalen Verhandlungen stärker zu berücksichtigen, etwa im Rahmen der UN-Nachhaltigkeitsagenda oder der UN-Biodiversitätskonvention. Deren Vertragsstaaten entwickeln derzeit neue Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme - sie sollen die aktuellen Ziele nach 2020 ablösen. Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft müsse darüber hinaus in allen Weltregionen gefördert werden, wird betont.

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