Umweltschützer empört

Greenpeace kritisiert EU-Werbung für Fleisch und Milch

Umweltschützer von Greenpeace ärgern sich über die hohen Werbeausgaben der EU für Fleisch- und Milchprodukte. Auch die Supermärkte würden Fleisch bewerben, als könne man es jeden Tag essen, heißt es.

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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hält den „Green Deal“ der EU-Kommission für halbherzig und vermisst eine echte Agrarreform. U.a. investiere Brüssel viel zu viel Geld in Werbung für Fleisch- und Milchprodukte. Mehr als 250 Mio. € und damit rund ein Drittel des Werbebudgets für landwirtschaftliche Produkte seien zwischen 2016 und 2020 in solche Öffentlichkeitsarbeit geflossen, so die Umweltorganisation.

Das ist ihrer Ansicht nach inakzeptabel, zumal vergleichbare Kampagnen für Obst, Gemüse oder mehr pflanzliche Ernährung im gleichen Zeitraum nur knapp 20 % dieser Ausgaben ausgemacht hätten. Zur Förderung von Bioprodukten seien sogar nur 3 % des Budgets ausgegeben worden, heißt es.

"Warum ein Werbestop für Fleisch?"

Parallel dazu prangert Greenpeace die Werbung der großen Supermärkte an. Fleisch werde dargestellt, als wäre es ein ganz normales Lebensmittel, das man problemlos jeden Tag essen kann. „Dabei heizt Fleisch die Klimakrise an, treibt das Artensterben voran und beutet Menschen und Tiere aus. Eine aktuelle UN-Studie belegt: Fleisch ist der größte Naturzerstörer. Hier geht es nicht nur um Billigfleisch – zu viel Fleisch auf dem Teller, egal aus welcher Tierhaltung, ist ein Problem!“, heißt es auf der Greenpace-Homepage.

Der Verbrauch dieses „hochproblematischen Produkts“ dürfe nicht künstlich mit Werbung angeheizt werden, ist dort weiter zu lesen. Durchtriebenes Marketing sei fragwürdig genug – aber bei Fleisch müsse die Gesellschaft eine Grenze ziehen.

Alfons Deter Alfons Deter

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