Fleisch gefährlich wie Tabak?
Greenpeace würde Fleischwerbung am liebsten verbieten
Von „perfiden Marketingtaktiken“ bei der Fleischwerbung spricht Greenpeace und fordert, den Herstellern genaue Vorschriften zu machen, wie sie noch werben dürfen.
Greenpeace sieht im Fleischverzehr ein Problem für das Klima. Die Umweltschutzorganisation fordert daher von der Politik, dass sie die Werbung für Fleisch durch genaue Vorschriften regeln müsste – ähnlich wie beim Tabak. Denn in der Werbung werde Fleisch „fahrlässig“ positiv dargestellt.
Die für 2045 angestrebte Klimaneutralität in Deutschland ist aus Sicht der Organisation nur mit einer Halbierung des Tierbestands zu erreichen. Drei Viertel der landwirtschaftlichen Klimagase stammten aus der Tierhaltung, 14 % aus der Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel und rund 10 % aus dem Anbau von Energiepflanzen, heißt es dazu in einer Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace.
Parallel zu weniger Werbung wünschen sich die Kritiker Anreize zum Verzicht auf Fleisch und Milch. Als Ausgleich sollten Landwirte finanzielle Förderungen zum Umbau der Landwirtschaft und zum Ausstieg aus der Tierhaltung bekommen, heißt es.
Unterdessen nimmt der Fleischkonsum hierzulande schon langsam ab. Lag der Pro-Kopf-Verzehr im Jahr 2010 noch bei rund 62,4 kg, sank er im Jahr 2020 auf 57,3 kg.
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