Die Grünen im Stadtrat von Buchholz in der Nordheide (Landkreis Harburg) fordern die Verwaltung auf, den nächtlichen Einsatz von Rasenmährobotern zu verbieten.
Ihrer Ansicht nach würden die Geräte nachtaktive Tiere wie Igel, Kröten, Eidechsen und Schlangen schwer verletzen oder töten, zitiert der NDR Grünen-Politikerin Pia Bänecke. Vor allem Igel seien gefährdet - sie rollen sich bei Gefahr zusammen und werden dann häufig von den Robotern nicht erkannt und überfahren.
In der "Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung" des Bundes stehe bereits, dass nächtliches Rasenmähen in Wohngebieten verboten ist. Nach Angaben der Stadt Buchholz gilt dieses Verbot bisher nicht für Mähroboter. Ob es da eine rechtliche Handhabe gibt, werde noch geprüft.
Einige andere kleinere Gemeinden in Deutschland haben solch ein Nachtfahrverbot bereits eingeführt. Mit Köln erwägt aktuell eine Großstadt ein Verbot, das sich je nach Jahreszeit an den Dämmerungszeiten ausrichten würde. Ein entsprechender Antrag wurde von der Stadt bereits positiv beantwortet.
BUND für komplettes Verbot der Mähroboter
Ein Dorn im Auge ist das Thema den Naturschützern schon länger. So hält etwa Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Nachtfahrverbot für Mähroboter für das "Allermindeste". Noch lieber wäre ihr, ganz auf Mähroboter zu verzichten.
Aus BUND-Sicht schadet der Einsatz von Mährobotern massiv der Biodiversität. "Die mähen jedes Gänseblümchen weg", beklagt Hölzel. Wildbienen, Schmetterlinge oder Käfer verlören dadurch wichtige Futterquellen. Und ebenso wie die Grünen in Buchholz sieht auch sie die Igel besonders in Gefahr. "Igel sind keine Fluchttiere und stellen bei Gefahr einfach ihr Stachelkleid auf. Doch gegen die scharfen, schnell rotierenden Klingen der Mähroboter ist ihr Stachelkleid nicht gewappnet", erläutert Hölzel.
Rückendeckung bekommt sie vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Die Fachleute haben 370 Fälle von Schnittverletzungen an Igeln untersucht, die auf elektrische Gartenpflegegeräte zurückzuführen gewesen seien. Fast die Hälfte der gefundenen und gemeldeten Tiere (47 %) hätten die Verletzung nicht überlebt, sondern mussten eingeschläfert werden oder starben während der Pflege, so die Forscher, die ein Nachtfahrverbot ebenfalls unterstützen