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Gute Aussichten für Weizen

China saugt die Märkte leer, Russland deckelt seine Exporte und in Frankreich sind die Bestände knapp. Für übertriebene Preisphantasien gibt es trotzdem keinen Grund.

Lesezeit: 3 Minuten

Derzeit stützt vor allem eine hohe Nachfrage aus China die Soja- und Rapspreise. Nachdem die ASP 2019 in Asien einen Bestand nach dem anderen dahingerafft hatte, fahren die Farmer die Produktion langsam aber sicher wieder hoch. „Mittlerweile werden rund 27 % mehr Schweine geschlachtet als noch ein Jahr zuvor“, so Marktanalyst Jan Peters in seinem Kurvortrag vor den rund 180 Teilnehmern. Mit dem Wiederhochfahren der Kapazitäten steige der Eiweißbedarf, was den Export von Sojabohnen aus Brasilien und den USA ankurbele und letztendlich auch hierzulande in den Rapspreisen niederschlage und vermutlich noch einige Zeit lang zu spüren sei. Die Zeit für Vorkontrakte sieht Peters allerdings nicht. Dafür sei die neue Ernte zu niedrig bewertet.

China treibt die Preise

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Ungewöhnlich und vermutlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen: China importiert erstmals große Mengen Getreide und Mais. „Das habe ich in den vergangenen Jahren so noch nicht erlebt. Offensichtlich versucht die Zentralregierung große Vorräte aufzubauen, um sich für künftige Krisen zu rüsten“, sagte Peters. Der enormen Nachfragesog wird vermutlich die Getreidekurse bis weit in das Frühjahr hinein stabilisieren, so seine Prognose. Dafür sieht Peters nicht nur im chinesischen Markt Anzeichen. Aus seiner Sicht stützen auch die Entwicklungen in Russland und Frankreich die hiesigen Märkte:

  • Frankreich habe eine sehr niedrige Ernte eingefahren und bereits sehr viel Weizen in Richtung China verschifft. Damit habe unser Nachbarland seine Reserven bereits weitestgehend ausgeschöpft.
  • Russland gehört bislang zu den aggressivsten Anbietern am Markt. Das Lebensmittelembargo, also der Stopp für Einfuhren aus Europa Richtung Russland, hat der Exportstärke des Landes sogar noch einmal kräftig Auftrieb verliehen. Peters sprach von einem „Konjunkturprogramm“. Zwar verlor die Wirtschaft in Russland an Fahrt, dadurch büßte aber der Rubel an Wert ein, wodurch russische Ware auf dem Weltmarkt besonders konkurrenzfähig wurde. „Das hat wie ein Turbo für den Export gewirkt“, so Peters. Weil aber der starke Export auch die Brotpreise im Inland treibt, peilt die Regierung in Moskau eine Exportquote an. Im Gespräch ist eine Deckel von 17,5 Mio. t vom 15.2. bis 30.6.

Trotz der positiven Vorzeichen, warnte Peters aber vor allzu großen Preisphantasien. Ab Februar kommenden Jahres dürften australische Farmer nach drei Dürrejahren den weltweiten Markt mit Weizen fluten, da auch dort das Angebot die Nachfrage aller Voraussicht nach weit übersteige. Dieser Effekt wird die Kursentwicklung vermutlich dämpfen. Seine klare Empfehlung: „75 % Ihrer alten Ernte sollten Sie bereits verkauft haben. Mit 25 % können Sie spekulieren.“ Zudem legte er seinen Gästen den Abschluss erster Getreidevorkontrakte nahe.

Stabile Preise für Gerste und Roggen

Die Zuschauer konnten nach dem Vortrag Fragen stellen. Nicht wenige wollten vor allem wissen, wie Peters den Futtergerstenmarkt einschätzt. Dieser sei vor allem exportgetrieben und korreliere oft mit dem für Weizen. Daher seien die aktuellen Aussichten ähnlich gut wie für Weizen, wenn auch mit einem Preisabstand von oft 20 €/t.

Ähnlich schätzt Peters auch die Lage für Roggen ein, der allerdings weniger vom Export abhänge. Dennoch werden die Preise vermutlich seitwärts tendieren.

Auf die Frage, wie sich die neue Düngeverordnung auf die Proteinwerte beim Weizen auswirken und welche Konsequenzen das für den Export habe, gab Peters sich optimistisch. Zwar werde es schwerer, hohe Qualitäten zu erzeugen. „Mein Hoffnung setze ich aber auf neue Sorten“, sagte Peters.

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