Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Fotografie

Gute Fotos in der Landwirtschaft: Tipps und Tricks

Timo Jaworr arbeitet als professioneller Agrar-Fotograf. Im Interview spricht er über die Bedeutung guter Fotos und gibt ein paar Tipps für gelungene Aufnahmen.

Lesezeit: 5 Minuten

Im Interview mit f3 - farm. food. future sprach Timo Jaworr über seine Arbeit als Fotograf und gab Tipps für Fotos in der Landwirtschaft.

f3 - farm. food. future:Timo, du arbeitest als freier Fotograf und hast ein beeindruckendes Portfolio aus der Landwirtschaft vorzuweisen. Was reizt dich an den Agrar-Themen?

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Timo Jaworr:Ich bin grundsätzlich ein neugieriger Mensch. Das Spannende am Themenfeld Landwirtschaft ist die Vielfalt. Jeder Tierhaltungs- oder Ackerbaubetrieb funktioniert anders. Und überall gibt es unterschiedliche Ideen und Schwerpunkte. Das fasziniert mich sehr, dieser Individualismus, den man auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennt. Und dann ist da natürlich die Begeisterung der Menschen für ihre Arbeit, von der ich mich sehr gerne anstecken lasse. Tatsächlich haben wir uns als Familie inzwischen einen Kleingarten zugelegt, in dem wir Kartoffeln, Karotten und Co. anpflanzen und auch versuchen, einen Kreislauf zu schaffen, so wie ich es auf vielen Betrieben gesehen habe.

Einem Projekt einen visuellen Stempel aufdrücken

Zu welchen Gelegenheiten wirst du üblicherweise gebucht? Reicht als Anlass schon ein neuer Hof-Flyer oder sind es größere Projekte?

Timo:Zur Fotoproduktion von Hof-Flyern bin ich bislang noch nicht gebucht worden. Es sind dann doch meistens größere Projekte, die ich für landwirtschaftliche Fachverlage sowie Organisationen oder Unternehmen umsetze. Genau solche Projekte reizen mich besonders, da es nicht nur um ein paar einzelne Fotos geht, sondern um eine prägnante visuelle Darstellung einer Produktion, für die ich dann verantwortlich bin.

Meine Neugier und mein echtes Interesse an meinen Mitmenschen helfen mir dabei sehr." - Timo Jaworr

Wie nimmst du die Qualität der agrarischen Kommunikation bei Betrieben und Unternehmen wahr? Ist sie professionell genug? Was läuft gut, was müsste verbessert werden?

Timo:Das lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Es gibt im Bereich Landwirtschaft definitiv Experten bzw. Menschen, die das intuitiv sehr gut machen. Mein Fokus ist die Produktion von Fotos, die dazu beitragen sollen, Strategien und Kampagnen nach außen darzustellen. In den Sozialen Medien verfolge ich, was in Sachen Kommunikation stattfindet. Als Laie werde ich immer dann abgeholt, wenn die Themen nicht zu fachspezifisch sind. Und als visueller Mensch spricht mich persönlich auch eine gewisse qualitative Ästhetik der Fotos oder Videos an.

Tipps zu Portraits, Gruppenfotos, Fotos von Tier & Mensch

Hast du ein paar konkrete Tipps für bessere Agrarfotografie? Die von dir portraitierten Menschen wirken zum Beispiel immer locker und entspannt: wie schaffst du das, sie so abzulichten?

Timo:Meine Neugier und mein echtes Interesse an meinen Mitmenschen helfen mir dabei sehr. Es entstehen meistens Gespräche, in denen mein Gegenüber von seiner und ich von meiner Welt ein bisschen erzähle. So entsteht eine entspannte Stimmung und das Fotografieren ist ein kleiner Teil des ganzen.

Gruppenfotos

Was sollte man bei Gruppenfotos beachten? Wieso sehen deine Fotos gut aus und nicht wie in der Lokalzeitung die Herren vom Taubenzuchtverein, wenn sie steif nebeneinander stehen?

Timo: Ich schaffe eine Atmosphäre der Vertrautheit. Bei Gruppenfotos scherze ich gerne mit Personen aus der Gruppe, bei denen ich merke, dass sie das vertragen. Ich lasse es natürlich auch zu, wenn ich derjenige bin, auf dessen Kappe der Scherz geht. Kommunikation ist der Schlüssel.

Tierfotos

Worauf kommt es bei Tierfotos an? Vor allem, wenn gleichzeitig der Landwirt oder die Landwirtin abgelichtet wird?

Timo: Sie sollten scharf sein. Im Ernst: Tier und Mensch müssen auf so einem Foto gut aussehen - das ist nicht so leicht. Geduld ist hier eine wichtige Tugend. Genauso wie genug Platz auf der Speicherkarte für mehr als ein Foto.

Welchen Rat hast du zum Thema Perspektiven?

Timo: Ausprobieren! Mal etwas tiefer gehen, mal höher. Wenn man sich vor allem meine Portraits anschaut, ist zu erkennen, dass ich gerne von einer etwas niedrigeren Position fotografiere.

Bildbearbeitung ist „Handschrift eines Fotografen“

Ein Satz zur Ausrüstung? Muss es immer die Spiegelreflexkamera mit Belichtungsschirm sein oder gehen gute Fotos auch mit dem Smartphone?

Timo: Es kommt schlicht auf den Verwendungszweck an. In meinem Fall kann ich den Kunden eher keine Fotos anbieten, die ich mit dem Handy gemacht habe. Auch in manchen Örtlichkeiten kommt so eine Handykamera doch an ihr Limit. Dort bin ich froh, eine Blitzanlage und gute Kamera nutzen zu können. Aber zum Bespiel für Beiträge auf Sozialen Medien ist ein Smartphone absolut ausreichend.

Welche Rolle spielt die nachträgliche Bildbearbeitung?

Timo:Bei mir eine große. Man wird von mir kein unbearbeitetes Foto sehen. Damit meine ich keine Manipulation im Sinne von Retusche, sondern Anpassung von Schärfe, Kontrast und Farben. Ich habe ja eine gewisse Vorstellung von einem Foto, wenn ich ein Szenario sehe. Um diese dann auch anderen zu zeigen, ist die nachträgliche Bildbearbeitung nötig. Im Idealfall ist das so etwas wie die Handschrift eines Fotografen.

Was sollten Landwirte für professionelle Fotos an Kosten einplanen?

Timo:Das ist die schwierigste Frage. Denn die Kosten sind immer von der Art der Nutzung abhängig. Sollen die Fotos nur einmalig für den Flyer sein, oder Online? Oder will man die Fotos für immer nutzen und dann nur in Deutschland oder gar international? Der Preis setzt sich – zumindest bei den großen Projekten, auf die ich spezialisiert bin - aus Tagessatz, Nutzungsrechten, Equipment- und Digitalpauschale sowie Kosten für die Nachbearbeitung zusammen. Vierstellige Beträge kommen da leicht zusammen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.