Die UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation (FAO) warnt, dass die nächste Generation von Heuschrecken die Existenzgrundlage von über 39 Mio. Menschen in Äthiopien, Jemen, Somalia, Sudan und Kenia bedroht.
In den vergangenen Monaten wurden die Schädlinge am Horn von Afrika auf 1,3 Mio. ha Land bereits bekämpft. Doch allein in Nord- und Zentralkenia sind bereits über 15 Bezirke massiv von der zweiten Heuschreckenwelle betroffen, darunter auch viele neue Gebiete. Bereits vorher war die Ernährungslage von rund 1,9 Mio. Menschen prekär, jetzt könnte sie sich nochmals dramatisch verschlechtern.
"Glücklicherweise kommen inzwischen weniger Heuschrecken bei uns an. Dennoch rechnen wir mit dem Schlimmsten, wenn die Brut im März und April schlüpft", erklärt Kelvin Shingles, Landesdirektor der Welthungerhilfe in Kenia. Vor allem Viehhalter sind in ihrer Existenz bedroht. Nach jahrelangen Dürren, Überschwemmungen und nun der zweiten Heuschreckenplage fehlt ihnen das Futter für ihr Vieh und so auch das überlebensnotwendige Einkommen durch Milch- und Fleischverkauf. Auf diese Weise verschärfen sich Konflikte um Wasser und Land.
In Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen unterstützt die Welthungerhilfe in Kenia Gemeinden, die von der Heuschreckenplage besonders betroffen sind: Sie erhalten Bargeld, neues Saatgut, landwirtschaftliche Beratung und Trainings, um selbst durch den Einsatz umweltverträglicher Methoden die weitere Vermehrung der Heuschrecken besser zu kontrollieren.