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Glyphosat

Imker schüttet verunreinigten Honig vor BMEL

Weil seine gesamte Honigernte mit Glyphosat belastet sei, hat ein Imker am Mittwoch Honig vor das Berliner Landwirtschaftsministerium gekippt.

Lesezeit: 3 Minuten

Wenige Tage vor der „Wir haben es satt!“-Großdemonstration (Whes) hat ein Brandenburger Imkerpaar am Mittwoch Honig vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin ausgeschüttet. Die Rede ist von 4 t, die abgeblich mit Gylphosat verunreinigt wären, sagt das Bündnis Whes.

In dem Honig sei eine bis zu 152-fache Überschreitung des erlaubten Grenzwerts gemessen worden, heißt es. Der Gegenwert des Schadens betrage rund 60.000 Euro. Die eigentlich erfolgreiche Imkerei stehe dadurch jetzt vor dem Aus. Auf eine Stellungnahme der Agrarministerin Klöckner (CDU) habe das Imkerpaar seit Mitte Mai ohne Antwort gewartet.

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Der betroffene Imker Sebastian Seusing sagt: „Wir sind wütend! Die Aktion heute ist ein unmissverständliches Signal an Julia Klöckner und die Bundesregierung: Wir Imkerinnen und Imker nehmen es nicht mehr hin, dass im Agrarministerium die Interessen von Bayer und BASF wichtiger sind, als der Schutz der Insekten und der Erhalt unserer Familienbetriebe. Ich muss rund ein Drittel meiner Jahresernte entsorgen lassen, weil Julia Klöckner nichts dagegen unternimmt, dass Glyphosat auf blühende Pflanzen gespritzt wird. Ich habe diese insektenfeindliche Agrarpolitik satt!“

Fall soll stimmen

Wir haben bei der Aurelia Stiftung nachgefragt. Agrarreferent Johann Lütke Schwienhorst versicherte, dass es zu dieser Verunreinigung kam, es gebe auch Fotos des Feldes. „Wir sind nicht allzu weit weg sind vom höchsten Wert aus dem Deutschen Bienenmonitoring 2016. Topwert da: ca. 0,4 mg/kg (Zufallstreffer). Höchster Wert bei uns: 7,6 mg/kg. Der Imker habe den betroffenen Honig gesondert geschleudert.

„Wir glauben nicht an Verschwörungstheoretiker und versuchte Verwirrungen. Es gibt ein amtliches Ergebnis der Messungen. Der Fall wird zB vom LELF und Lebensmittelkontrollüberwachung in keinster Weise angezweifelt und mit allen Werten (amtliche und von uns beauftragte) an das BVL gemeldet“, so Schwienhorst weiter.

Es handele sich bei den gemesssenen Werten um Werte eines zertifizierten, unabhängigen Labors, das nach neusten chemisch-analytischen Methoden misst. Die Methode stammt vom Institut Kirchhoff und wird als „Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung/LCMS“ bezeichnet. Es ist eine absolut sichere Methode und wurde ja vom amtlichen Ergebnis bestätigt, so die Stiftung weiter. „Gerne würden wir einen Scan davon online Stellen, das dürfen wir aber nicht.“

Es gab laut Lütke Schwienhorst mindestens zwei Kontaminationsquellen für diesen Betrieb: „1. Die Glyphosatanwendung in der mit Löwenzahn verunkrauteten Luzerne-Grasfutterfläche. Die 2. Quelle ist nicht eindeutig ausfindig zu machen, kann aber nach unserer Logik nur auf Sikkation im Getreide zurückzuführen sein. Der Bienenstand war weit von Quelle 1 entfernt und im Kornblumenhonig. Der Robinienhonig als vorherige Charge dieses Bienenstandes war rückstandsfrei.“

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