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Rede von Schwarz in Jüterbog

Industrielle Landwirtschaft? Sprechen wir lieber von professioneller Landwirtschaft

Werner Schwarz hat vor brandenburgischen Bauern erklärt, warum man besser von „professioneller Landwirtschaft" sprechen sollte. Denn die Bauern seien Profis mit einem hohen Maß an Fachwissen. Er hält die Diskussion um die Profession für absurd. Vor allem aber sei die Art des Umgangs mit den Bauernfamilien an der Grenze des Erträglichen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei Bürgern hat sich, nicht zuletzt durch die Medien, die Beschreibung „industrielle Landwirtschaft“ etabliert. Gestreut wurde dieser Begriff in den vergangenen Jahren mit voller Absicht von Kritikern der heutigen Landwirtschaft, um eine negative Assoziation hervorzurufen.

Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, empfiehlt daher, lieber den Begriff der „professionellen“ Landwirtschaft zu nutzen und zu verbreiten. „Denn wir sind die Profis. Wir wissen, was wir tun. Wir haben es gelernt. Wir bilden uns fort. Wir investieren in unsere Profession, unseren Beruf, damit wir ihn noch besser ausführen“, sagte er auf dem Kreisbauerntag des KBV Teltow-Fläming am 19. Februar in Jüterbog.

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Weitere Merkmale einer Profession sind seiner Meinung nach ein hoher Grad an beruflicher Organisation, die persönliche Entscheidungsfreiheit im Beruf sowie eine Berufsethik. Da finde er sich da wieder, so Schwarz. Der Begriff leite vom Wort „Bekenntnis“ ab. Das komme der Deutung der Agrar-Berufe als Berufung und damit unserer inneren Einstellung sowie Arbeitsweise schon sehr nah, schilderte der Landwirt in seiner Rede weiter.

„Professionalisieren bedeutet in der heutigen Zeit zum Einen, besser ausgebildet zu sein, also genauere Kenntnisse über die Zusammenhänge unserer Tätigkeiten in der Breite zu haben. Zum Anderen gab es eine grundlegende Veränderung nach 1990. Im Westen Deutschlands haben wir bemerkt, dass es sich auch in größeren Strukturen wirtschaften lässt. Der Osten Deutschlands hat diese Strukturen mit seinen Mehrfamilienbetrieben und Fremdarbeitskräften gelebt, sei es im Ackerbau oder in der Tierhaltung. Nach der Grenzöffnung haben Sie hier im Osten durch die bessere Verfügbarkeit der Produktionsmittel die Intensität im Stall, aber besonders auf den Äckern gesteigert“, so der Präsident vor den brandenburgischen Bauern.

Laut Schwarz könne man das heute deutlich an den Leistungen der Kühe, den Erträgen beim Getreide im Osten und bei den Degressionseffekten z.B. der Arbeitserledigungskosten im Westen messen. Diese hohe Professionalität müsse aber mit einem Bekenntnis zu den Anforderungen der Gesellschaft einhergehen, d.h. Auflagen im Tierschutz und Umweltschutz, im Gewässerschutz und der Luftreinhaltung sind einzuhalten.

Schwarz plädiert dafür, dass Fragen der Produkt- und der Prozessqualität, des unmittelbaren und mittelbaren Einflusses der Produktion auf das Ökosystem auf fachlich-wissenschaftlicher Basis diskutiert werden müssten und zwar als sich entwickelndes System. Denn es gebe heute noch nicht die Kenntnisse, die man vielleicht in 20 Jahren haben wird. Emotionalisieren sei daher bei diesem Weg überhaupt nicht angebracht.

„Gerade deshalb halte ich die aktuelle Diskussion um unsere Profession für so absurd. Vor allem aber ist die Art des Umgangs mit unseren Bauernfamilien an der Grenze des Erträglichen. Ich habe das Gefühl, dass wir bei den jungen Landwirten an einem Wendepunkt angelangt sind: Das, was man heute mit uns macht, wird von ihnen nicht weiter akzeptiert", sagte Schwarz in Jüterbog.

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