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Finanzierung

Investitionen richtig finanzieren

Wie bezahle ich Investitionen auf meinem Betrieb? Diese Frage beantwortete Christian Solle vergangene Woche 30 Teilnehmern im zweiten Seminar der Reihe „Existenzgründung im Grünen Bereich“.

Lesezeit: 3 Minuten

„Finanzierungsplan in der Landwirtschaft“ lautete der Titel des zweiten Webinars der Webinarreihe „Existenzgründung im Grünen Bereich“. Diese Reihe organisieren der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) und das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLZ). Christian Solle von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erklärte 30 Teilnehmern vergangenen Dienstag aus ganz Deutschland wie diese Investitionen richtig finanzieren. Im Live Chat konnten diese sich mit Solle und untereinander austauschen.

Christian Solle erklärte Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Finanzierung aufbauen. Wichtig ist hier vor allem, dass Sie die richtigen Annahmen treffen. Das geht am besten mit den eigenen Zahlen aus der Buchführung der vergangenen Jahre. Bei der Finanzplanung kann die Landwirtschaftskammer Sie unterstützen.

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Finanzierung in fünf Schritten

1. IST Situation: Als erstes gilt es, die IST-Situation des eigenen Betriebes zu erfassen. „Dies ist meist der arbeitsintensivste Teil der Finanzplanung“, sagt Referent Christian Solle, „Wenn Sie hier jedoch von der falschen Basis ausgehen, ist die nachfolgende Planung zum Scheitern verurteilt.“ Um die Deckungsbeiträge Ihrer aktuellen Betriebszweige, die Personalkosten, die privaten Ausgaben und sonstige Ausgaben so realistisch wie möglich aufzuzeigen, sollten Sie Ihre eigenen Zahlen aus der Vergangenheit verwenden. Je mehr Jahre Sie mit einbeziehen und daraus den Durchschnitt errechnen, desto genauer werden Ihre Annahmen. „Nehmen Sie mindestens die letzten drei Jahre“, ist Solles Tipp.

2. Kapitalbedarf & Finanzierung: Als nächstes berechnen Sie den Kapitalbedarf der Investition. Solle nennt hier als Beispiel zwei Hühnermobile. Neben den Hühnermobilen müssen Sie auch für die Tiere und das Futter Geld vorhalten. Kalkulieren Sie außerdem 10 % Reserve mit ein. „Acht von zehn Projekten werden teurer, als geplant“, spricht er aus Erfahrung. Auch rät er, Eigenkapital nur in Maßen einzubringen. „Sie sollten in guten Jahren Rücklagen für schlechtere Jahre bilden“, sagt er. Zusätzlich fallen nach guten Jahren auch höhere Steuern an.

3. Rentabilität & Liquidität: Mit dem Umfang der Investition und dem errechneten Kapitalbedarf können Sie nun abschätzen, wie rentabel Ihr zukünftiges Projekt wahrscheinlich sein wird. Beachten Sie neben den höheren Kosten für Zinsen und Tilgung auch den höheren Arbeitsaufwand, der durch das neue Projekt entsteht. Hier sollten Sie bedenken, dass Sie gerade Familienarbeitskräfte nicht dauerhaft einplanen können, denn die Eltern werden älter und die Geschwister ziehen vom Hof und gründen eigene Familien.

4. Szenarioanalyse: Wichtig ist es auch, verschiedene Szenarien zu betrachten. In der Landwirtschaft sind vor allem unterschiedliche Preisszenarien zu berücksichtigen. Der Produktpreis ist fast immer der größte Hebel auf den Erlös einer Investition. Legen Sie daher gerade bei Direktvermarktung – wie im Falle der Hühnermobile – ein besonderes Augenmerk auf die Vermarktung Ihrer Produkte.

5. Liquiditätsplanung: Behalten Sie laufend Ihre Liquidität im Blick und planen Sie im Voraus. Wann fallen bestimmte Ausgaben im Jahresverkauf an und wann können Sie mit Einnahmen rechnen? In der Buchführung erfasst Ihre Buchstelle genau Ihre Einnahmen und Ausgaben. Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater, damit dieser Ihnen jeden Monat den Geldrückbericht zukommen lässt, sodass Sie einen Überblick über Ihre Geldströme haben. Für das nächste Jahr können Sie in Ihrer Planung wiederkehrende Positionen wie Saatgut- oder Düngereinkauf aus den Mengen des Vorjahres schätzen.

Im Herbst dieses Jahres findet ein weiteres Webinar der Reihe statt. Den genauen Termin sowie das Thema geben die Veranstalter noch bekannt.

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