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Junglandwirte fühlen sich erneut an den Pranger gestellt

Viele Jungbauern sind bereit, in den Dialog zu treten und ihr Arbeiten viel stärker mit Umweltschutzkonzepten zu kombinieren. Kontraproduktiv sind da einseitige Schuldzuweisungen der Umweltministerin.

Lesezeit: 3 Minuten

Am 19. Mai hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze ihren Bericht zur Lage der Natur vorgelegt. „Ihre Schlussfolgerung, vor allem in der Agrarlandschaft gehe es der Natur schlecht, teilt die Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. (WLL) nicht“, macht Stefan Schmidt, Vorsitzender der WLL deutlich.

Er bemängelt zudem die in seinen Augen zu einseitige Darstellung der Probleme und Ursachen. „Es brauche eine ganzheitliche Betrachtung der Ursachen und Probleme“, so der Junglandwirt aus Bad Oeynhausen und führt weiter aus: „Uns Junglandwirten ist bewusst, dass wir einen maßgeblichen Anteil am Umweltschutz haben und in der Verantwortung stehen – diese nehmen wir auch wahr!”

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Beispiele für Aktionen

Zahlreiche Betriebe würden bereits seit mehreren Jahren Projekte umsetzen, um die Artenvielfalt zu fördern. Er nennt als Beispiel die 3.500 km Blühstreifen, die in Westfalen-Lippe auf landwirtschaftlichen Flächen freiwillig angelegt werden. Des Weiteren sei vielfach in moderne Technik investiert worden, um zum Beispiel Pflanzenschutzmittel noch sparsamer und noch gezielter einsetzen zu können.

Die Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. nimmt sich dem Thema Artenvielfalt ebenfalls an. So wurden im letzten Jahr beim Jahresprojekt #landgemacht insgesamt 218 Nisthilfen von den Ortsgruppen im Verbandsgebiet gebaut und aufgestellt. In diesem Jahr gibt es mit WilmasWildbienenWiese (#WiWiWi) ein Folgeprojekt, bei dem den Ortsgruppen Saatgut z.B. für Blühflächen und -streifen jeglicher Art bereitgestellt wird.

Und das wurde laut Schmidt in den letzten Wochen schon an vielen Orten genutzt, um entsprechende Flächen aktiv zu gestalten. Zudem würden tausende Samentütchen an öffentlich zugänglichen Plätzen, z. B. Hofläden oder Kirchen, zum Mitnehmen positioniert, damit sich alle am Insektenschutz beteiligen können. „Auch kleine Flächen im Balkonkasten leisten schon einen Beitrag! Wir sind begeistert, wie ideenreich und engagiert unsere Landjugendlichen das Projekt umsetzen! Die dauernden und undifferenzierten Vorwürfe aus der Politik und aus der breiten Bevölkerung, das Gefühl, ständig an den Pranger gestellt zu werden sowie die ausufernde Bürokratie, lassen zurzeit viele Junglandwirte am eigenen Beruf zweifeln - an der eigentlichen Problemlage ändert sich jedoch durch Vorwürfe nichts“, mahnt Stefan Schmidt.

Schluss mit einseitigen Schuldzuweisungen

Die Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. fordert deshalb eine sach- und fachgerechte Diskussion mit gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Respekt. Einseitige Schuldzuweisungen dienen nicht der Problemlösung. Nur mit einem Dialog auf Augenhöhe werden die verschiedenen Probleme und Herausforderungen im Bereich des Artensterbens lösbar. Zeitgleich kann die heimische Landwirtschaft, auch für die nächsten Generationen, erhalten bleiben.

„Viele Junglandwirte sind gut ausgebildet, bereit, in den Dialog zu treten, und ihr Arbeiten viel stärker mit Umweltschutzkonzepten zu kombinieren - angefangen beim noch umweltschonenderen Wirtschaften bis hin zum Vertragsnaturschutz. Wichtig dabei ist jedoch neben gegenseitigem Vertrauen, dass die Landwirtsfamilien davon leben können und die Maßnahmen praxisgerecht und umsetzbar sind. Ein Dialog auf Augenhöhe ist dafür eine zwingende Grundvoraussetzung”, macht Stefan Schmidt deutlich.

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