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Junglandwirtin: „Meine Eltern übergeben mir ihr Lebenswerk“

Familien sind das Rückgrat der Landwirtschaft. In unserer Talkshow wollen wir am 3. November über das Thema diskutieren. Wir sprachen vorab mit Landwirtin Carina Dünchem.

Lesezeit: 5 Minuten

Erfolgsmodell Familienbetrieb: In einer lockeren Gesprächsrunde am 3. November um 19.30 Uhr wollen wir uns der Frage nähern, was eigentlich das Erfolgsmodell Familienbetrieb ausmacht. Wo liegen die Stärken, was sind die ganz besonderen Herausforderungen und wie gelingt der Übergang in die nächste Generation? Die Veranstaltung wird live auf dem top agrar-YouTube-­Kanal www.youtube.com/topagrar übertragen.

Junglandwirtin Carina Dünchem ist angestellte Betriebswirtin im elterlichen Ackerbaubetrieb in Andernach (Rheinland-Pfalz). Der elterliche Hof ist seit Generationen ein Familienbetrieb. Die Schwerpunkte liegen auf der Saatgutvermehrung und dem Kartoffelanbau. Nach der Ausbildung zur Steuerfachangestellten hat sie an der Uni in Koblenz BWL studiert. Die Agrarinfluencerin hat zudem ihr eigenes Unternehmen „Lebe Liebe Landwirtschaft“ gegründet, in dem sie sich mit Social Media und der Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft beschäftigt und einsetzt. Auf ihrem Instagram-Kanal carina_due folgen ihr rund 57.000 Menschen.

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Wie hat der Betrieb Ihre Jugend und Ihre Ausbildung beeinflusst, wie haben Sie sich vorbereitet?

Dünchem:Während Schule, Ausbildung und Studium habe ich schon immer auf dem elterlichen Betrieb mitgeholfen und so das Taschengeld aufgebessert. Die Ausbildung hat es in dem Sinne beeinflusst, dass ich gerne mehr das Betriebswirtschaftliche abdecken, aber auch immer in der Nähe sein wollte, um weiter im Betrieb arbeiten zu können. Daher auch die Wahl der Uni in Koblenz. Dadurch, dass wir auch Ausbildungsbetrieb sind, habe ich immer viel aus der Praxis „mit gelernt“.

Der Betrieb hat meine Jugend und Ausbildung dahingehend geprägt, dass ich mich damals noch nicht als praktische Landwirtin gesehen habe, weil ich ganz einfach Angst davor hatte, genau so viel arbeiten zu müssen wie mein Vater. Daher bin ich – rückblickend betrachtet – zunächst erst einen anderen Weg gegangen. Es gab mir damals eine gewisse Sicherheit, dass ich was erlerne, wo ich im Endeffekt überall arbeiten kann. Nachdem ich ein Jahr in Hamburg verbracht hatte und einmal "ganz raus“ war, ist mir wohl erst richtig bewusst geworden, wie sehr die Leidenschaft Landwirtschaft wohl doch in mir steckt und dass ich den Betrieb übernehmen möchte.

Welchen Einfluss hatte die Familie bzw. die Tradition auf Ihre Entscheidung?

Dünchem: Die Familie an sich hatte keinen Einfluss, zumindest nicht in die Richtung „wir erwarten, dass du den Betrieb übernimmst“ – ganz im Gegenteil. Eher wurde und werde ich noch heute gefragt, ob ich den Hof wirklich weiter machen möchte. Persönlich spielt aber unterbewusst auch der Traditionsgedanke eine Rolle: Für mich persönlich ist es unvorstellbar, dass es nach meinem Vater nicht weiter geht. Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass nach ihm „die Tür zu gemacht wird“.

Die Hofübergabe ist in vielen Familien ein Streitthema. Was ist Ihnen bei diesem Thema wichtig?

Dünchem:Wenn man als junger Mensch den erlterlichen Betrieb übernehmen möchte, muss man das von ganzem Herzen und voller Überzeugung wollen. Gerade in der Landwirtschaft, wo wir nicht von einem nine-to five-Job reden und wo eine Menge Zeit und Arbeit investiert wird. Der Traditionsgedanke allein reicht da nicht aus um glücklich mit der Entscheidung zu werden.

Jeder geht seinen Weg, jeder geht ihn anders, vielleicht ist auch der ein oder andere Umweg dabei und wenn man auch an Kreuzungen kommt, wo man nicht weiß, welche Richtung man einschlagen soll: Das Wichtigste ist nicht stehen zu bleiben! Und oft ist „einfach machen“ und ausprobieren auch nicht der schlechteste Weg – „Erfahrungen machen uns aus, Entscheidungen schreiben unser Leben“.

Erfahrungen machen uns aus, Entscheidungen schreiben unser Leben.“ - Dünchem

Zudem gehört für mich auch Respekt der scheidenden Generation gegenüber dazu, denn oft übergeben sie ihr Lebenswerk, indem eine Menge Herzblut und Lebenszeit drin steckt. Dem muss man sich bewusst sein.

Der scheidenden Generationen fällt es oft schwer loszulassen oder etwas zu verändern – frei nach dem Motto „das haben wir schon immer so gemacht“. Wenn wir aber alles „nur“ wie immer machen würden, würden wir heute noch das Pferd vor den Pflug spannen. Veränderungen gehören dazu und müssen auch zugelassen werden. Genauso wichtig ist es aber auch, auf die Erfahrungen und Meinungen der „Senioren“ zurückgreifen zu können.

Wichtig und unerlässlich ist in meinen Augen für beide Parteien: Eine offene und ehrliche Kommunikation in allen Belangen sowie Respekt und Anerkennung.

Neben Frau Dünchem sind folgende Gäste aus der Agrarbranche eingeladen:

  • Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes
  • Cathrina Claas-Mühlhäuser, Aufsichtsratsvorsitzende und Hauptgesellschafterin von Claas
  • Christian Dreyer, seit mehr als 20 Jahren einer der Geschäftsführer der Amazonen-Werke
  • Dr. Karin Ebel, Anwältin und Expertin für Familienunternehmen bei Peter May Family Business Consulting
  • Henning Fockenbrock, Landwirt und künftiger Hofübernehmer des Biobetriebes der Familie
  • Christoph Grimme, Gründer des Start-ups SchmiedeOne und einer der Geschäftsführer der Grimme Landmaschinenfabrik
  • Nicola Lemken, Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsleitung des Unternehmens Lemken
  • Gerd Sonnleitner, Landwirt und u. a. ehemaliger Präsident des Deutschen sowie des Bayerischen Bauernverbandes
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