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Kantinenvideo: Hat Tönnies gegen Corona-Abstandsregeln verstoßen?

UPDATE 11:30: Laut SWR-Recherchen soll das Handyvideo von der Tönnies Kantine aus dem April stammen. Tönnis sagt, belegen zu können, es war März. Hat die die Firma gegen die Corona-Regeln verstoßen?

Lesezeit: 4 Minuten

Seit einiger Zeit geht ein Handyvideo einer Tönnies-Mitarbeiterin durch die Sozialen Netzwerke, das Arbeiter in der Firmenkantine dicht gedrängt an den Tischen zeigt. Tönnies-Sprecher Dr. Andre Vielstädte hatte dazu auf Anfrage von Medien gesagt, es stamme aus dem März. Fürsprecher kritisierten, dass mit alten Videos Stimmung gegen Tönnies gemacht würde.

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Recherchen des SWR sollen nun aber belegen, dass das Video nicht nur echt ist, sondern am 8. April erstellt wurde. Das gehe aus einer Analyse der Metadaten des Originalvideos hervor, das dem SWR vorliegt. Sollte das stimmen, hat das Unternehmen Tönnies gegen die Hygienevorschriften des Landes Nordrhein-Westfalen verstoßen, die seit dem 30. März gültig waren.

Laut dieser "Verordnung zur Änderung der Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2" vom 30. März gab es klare Vorgaben für Betriebskantinen in Nordrhein-Westfalen. Dort heißt es, dass Betriebskantinen nur betrieben werden dürfen, "wenn die erforderlichen Vorkehrungen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts, zur Vermeidung von Warteschlangen und zur Gewährleistung eines Mindestabstands von 1,5 Metern gewährleistet sind."

Auf dem Video aus der Betriebskantine ist zu sehen, wie Hunderte Mitarbeiter, dicht an dicht an Tischen sitzen, ohne den Mindestabstand einzuhalten. Ein Sprecher des zuständigen Landkreises Gütersloh teilte auf Anfrage dem SWR mit, dass die Bilder "nicht dem Pandemiekonzept des Unternehmens entsprechen". Es habe zudem keine Sondererlaubnis für das Unternehmen Tönnies gegeben, "die allgemeinen Hygieneregeln außer Kraft zu setzen."

Der Sprecher des Kreises ergänzte, dass "die Kantine nicht umsonst neben der Zerlegung zu den ersten Bereichen gehöre", die seit zwei Tagen getestet würden.

Der Tönnies-Pressesprecher korrigierte nach dem SWR-Bericht seine ursprüngliche Aussage und bestätigte, dass das Video von Anfang April stamme. Am Freitag widerrief das Unternehmen dann diese Aussage.

Tönnies: "Können Gegenteil beweisen!"

Die Pressestelle von Tönnies erklärte dazu am Freitag folgendes:

"Seit mehreren Wochen kursiert ein Video aus dem Kantinenbereich des Unternehmens Tönnies im Internet, aufgenommen von einer Kantinen-Mitarbeiterin. Es zeigt eine enge Belegung der Kantine und Mitarbeiter, die nur teilweise eine Mund-Nasen-Maske tragen.

Die Echtheit des Videos ist unbestritten. Die Firma Tönnies hatte stets Ende März als Aufnahme-Termin des Videos genannt. Mehrere Medien berichteten am Donnerstag, 18. Juni, allerdings darüber, dass das Video laut angeblichen Meta-Daten am 8. April aufgenommen worden sei. Dies hätten Recherchen des Südwestrundfunk (SWR) ergeben. Dem Unternehmen wurde daraufhin vorgeworfen, wissentlich gelogen zu haben.

Schließlich habe man vertuschen wollen, sich nicht an die ab 30. März für Betriebskantinen in NRW in Kraft getretene "Verordnung zur Änderung der Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2" gehalten zu haben.

Nun haben wir interne Recherchen angestellt und können beweisen, dass das Video bereits Ende März aufgenommen wurde – mindestens am 28. März. Nach massivem medialen Druck am Mittwochabend haben wir zunächst den 8. April als Veröffentlichungs-Datum bestätigt, um auf die Vorwürfe zu reagieren.

„Dies war im Nachhinein sicherlich ein Fehler. Der Druck wurde von vielen Seiten aber zu groß – daher mussten wir zunächst reagieren“, sagt Pressesprecher André Vielstädte. Das Unternehmen hat aber umgehend mit eigenen Recherchen begonnen und kann nun beweisen, dass die Behauptungen, zum einen wissentlich gelogen und zum anderen gegen die Auflagen verstoßen zu haben, falsch sind.

Seit dem hat das Unternehmen Tönnies viel in präventive Maßnahmen investiert: So wurden zusätzliche Kantinen-Möglichkeiten geschaffen (beispielsweise durch neu errichtete Zelte), Kantinen-Zeiten geclustert, Tische auseinandergezogen und auch Plätze gesperrt."

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