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DBV-Situationsbericht

Knallharte Fakten über die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft

Den Bürgern ist offenbar gar nicht bewusst, welch hohe wirtschaftliche Leistung die Landwirtschaft und die Erwerbstätigen in der Branche erbringen. Hier sind die Fakten aus dem Situationsbericht!

Lesezeit: 4 Minuten

Die Land-, Forstwirtschaft und Fischerei ist als Teil der Volkswirtschaft in Deutschland nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsbereich. Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung machte 2018 zwar nur 0,9 % und an den Erwerbstätigen rund 1,4 % aus, doch ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft wesentlich größer, so der DBV in seinem aktuellen Situationsbericht.

Die deutsche Land-, Forstwirtschaft und Fischerei erzielte 2018 einen Produktionswert von 58,8 Mrd. Euro. Das ist erheblich mehr als der Produktionswert des gesamten deutschen Textil-, Bekleidungs- und Schuhgewerbes mit 23,4 Mrd. Euro, des Papiergewerbes mit 39,9 Mrd. Euro oder der pharmazeutischen Industrie mit 41,4 Mrd. Euro.

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Einkäufe der Landwirtschaft stützen die übrige Wirtschaft

Landwirte fragen viele Betriebsmittel, Investitionsgüter und Dienstleistungen nach. Es sind vor allem kleinere und mittlere Betriebe aus Handel, Handwerk und Gewerbe, die wirtschaftlich stark mit der Landwirtschaft verbunden sind. Viele Höfe nutzen darüber hinaus eine breite Palette von Dienstleistungen. Diese reichen von der Beratung über Wartungsarbeiten bis hin zu Tiergesundheits- und Qualitätsüberwachung, so der DBV weiter.

Die produktionsbedingten Ausgaben der deutschen Landwirtschaft betrugen im Jahr 2018 43,1 Mrd. Euro, wovon 10,0 Mrd. Euro auf Investitionen in Bauten und Maschinen entfallen. Zu den betriebsbedingten Ausgaben kommen u.a. die privaten Konsumausgaben der Land- und Forstwirte hinzu, die sich 2018 auf 7,1 Mrd. Euro beliefen.

Volkswirtschaftliche Eckdaten des Sektors Land-, Forstwirtschaft und Fischerei (2018)

  • Produktionswert: 58,8 Mrd. Euro (- 1,8 % gegenüber 2017)
  • Bruttowertschöpfung: 25,7 Mrd. Euro (- 4,7 % gegenüber 2017)
  • Erwerbstätige: 608.000 Personen (- 1,1 % gegenüber 2017)
  • Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen: 42.280 Euro (- 3,6 % gegenüber 2017)

Jeder 10. Arbeitsplatz steht mit dem Agribusiness in Verbindung

Das Agribusiness umfasst die gesamte Lebensmittelkette und damit alle Schritte von der Urproduktion bis zum Verbraucher: Die Landwirtschaft gewinnt mit Produktionsmitteln aus den vorgelagerten Wirtschaftsbereichen die pflanzlichen und tierischen Rohstoffe, die vom Ernährungsgewerbe, also dem Handwerk und der Industrie, weiterverarbeitet werden. Hinzu kommen der Lebensmittelgroß- und -einzelhandel sowie die Gastronomie.

Das Agribusiness ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige

Das Agribusiness hatte 2018 in rund 700.000 Betrieben insgesamt 4,6 Mio. Beschäftigte. Damit sind gut 10 % aller Erwerbstätigen in Deutschland direkt oder indirekt damit beschäftigt, Menschen mit Essen und Trinken zu versorgen bzw. pflanzliche Rohstoffe für Nicht-Nahrungsmittelzwecke zu erzeugen. Ein Großteil dieser Arbeitsplätze – vor allem in Landwirtschaft, Gastronomie, Handwerk und Einzelhandel – ist im ländlichen Raum angesiedelt. Mit zahlreichen attraktiven Ausbildungsberufen und -plätzen stellt das Agribusiness jeden 9. Ausbildungsplatz in Deutschland. So starten jedes Jahr rund 150.000 junge Menschen im Agribusiness in ihr Berufsleben.

Schlüsselbranche Landwirtschaft

Der Erwerbstätigenanteil der Landwirtschaft am gesamten Agribusiness beträgt gut 12 %. Das heißt: Einem landwirtschaftlichen Arbeitsplatz stehen sieben weitere Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen gegenüber. Das gesamte Agribusiness erbrachte 2018 einen Produktionswert von geschätzten 499 Mrd. Euro oder 8 % des gesamtwirtschaftlichen Produktionswertes. Gemessen an der volkswirtschaftlichen Bruttowertschöpfung beträgt der Anteil des Agribusiness knapp 7 %.

Landwirtschaftlicher Erwerbstätigenanteil bei 1,4 %

In Deutschland übten im Jahr 2018 608.000 Personen oder 1,4 % aller Erwerbstätigen ihre überwiegende Erwerbstätigkeit in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei aus. 42 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft sind als eigenständige Unternehmer tätig. Ihr Anteil an den Selbständigen in Deutschland beläuft sich auf 6,0 %. Gemessen am gesamten Arbeitsvolumen der deutschen Wirtschaft beträgt der Anteil der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 1,7 %.

Selbständige arbeiten länger

Ein Erwerbstätiger in Deutschland arbeitete im Jahr 2018 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Durchschnitt 1.390 Stunden. Überdurchschnittlich hoch fällt die Stundenzahl in der Land- und Forstwirtschaft mit 1.742 Stunden aus.

Mit 2.285 Stunden liegen auch die Arbeitszeiten von Selbständigen in der Land- und Forstwirtschaft deutlich höher als bei den Selbständigen in der übrigen Wirtschaft mit 1.889 Stunden. Der Einsatz moderner Technik hat maßgebend dazu beitragen, dass körperliche Arbeit und Arbeitszeiten in der Landwirtschaft deutlich zurückgegangen sind. Der Umgang mit Natur, Umwelt und Tieren erfordert allerdings eine relativ hohe zeitliche Flexibilität.

Arbeitsproduktivität der Landwirtschaft relativ stark gestiegen

Gemessen an der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen hat der Agrarsektor in Deutschland seine Produktivität in den letzten 20 Jahren stark gesteigert (+ 67 %). Zum Vergleich: Im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft stieg die Produktivität um 42 %. In absoluten Zahlen bleibt jedoch ein Abstand zu anderen Wirtschaftsbereichen.

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