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Kommentar: Landwirte sind nicht nur Versorger

Pommes entstehen aus Kartoffeln. Eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie jedes Jahr ein Kalb bekommt. Für Landwirte ist das selbstverständlich, für Verbraucher nicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Patrick Liste, Chefredakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben

Pommes entstehen aus Kartoffeln. Eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie jedes Jahr ein Kalb bekommt. Weizen wird im Herbst gesät und im Sommer geerntet. Für Landwirte ist das selbstverständlich, für Verbraucher nicht. Sie kennen landwirtschaftliche Abläufe oft nicht mehr.

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Zudem ändern sich Essgewohnheiten. Millionen Menschen speisen täglich außer Haus, zu Hause gibt es Fertiggerichte. So schwindet auch hier der Bezug zur landwirtschaftlichen Produktion. Und es gibt längst nicht mehr in jedem Haushalt jemanden, der Kohlrabi zubereiten kann. Die Gefahr: Verbraucher verkennen, welchen Wert die Landwirtschaft mit der Nahrungsmittelproduktion und darüber hinaus erbringt. Dadurch sind sie empfänglich für Halb- oder Unwahrheiten über Ernährung und Landwirtschaft.

Initiativen versuchen Aufklärung

Das hat die Branche erkannt und Initiativen gestartet. „Fokus Fleisch“ wirbt auf Bundesebene, dass Nutztiere zum Klimaschutz beitragen und Fleisch zu einer gesunden Mischkost gehört. Die „Initiative Milch“ verdeutlicht, dass Kühe keine Klimakiller sind, Milch und Milchprodukte aber wertvolle Nahrungsmittel. In Teilen macht das „Milch NRW“ auf Landesebene ebenfalls. Und der neue Verein „Mutterkuh NRW“ betont, dass Mutterkühe regionales Rindfleisch liefern und Weidehaltung die Umwelt schützt sowie die Kulturlandschaft erhält.

Jede Gruppe richtet den Scheinwerfer auf sich. Das ist verständlich. Die Frage ist aber: Müssen sich immer neue Initiativen gründen? Ergänzen sie sich? Oder wäre eine Gesamtstrategie zielführender? Und wie müsste diese aussehen? Der „Mag doch jeder“-Kampagne fehlt noch der durchschlagende Erfolg.

Unabhängig davon ist auch der Staat gefordert. Ernährung muss stärker in den Lehrplan. Denn auch hier fehlt es an selbstverständlichem Wissen. Wenn engagierte Landfrauen in den Grundschulen Kartoffelpüree kochen, erfahren manche Drittklässler zum ersten Mal, dass dafür Kartoffeln nötig sind – und kein Fertigpulver aus dem Supermarkt. Kinder sollten die Grundlagen einer gesunden Ernährung umfassend in Kindergarten und Schule lernen.

Einhergeht damit, dass sie etwas über landwirtschaftliche Produkte und Landwirtschaft erfahren. Im Idealfall schwappt das auf die Eltern über – und in der Butterbrotdose landet häufiger Gesundes statt Fast Food vom Vortag. Und da Bildung Ländersache ist, sollte Düsseldorf mehr für die Ernährungsbildung tun!

Zukunftsbauer und Ernährungsstrategie

Vielleicht ist jetzt die Zeit, beide Stränge zu kombinieren. Die Landwirtschaft will das Projekt „Zukunfts-Bauer“ mit Leben füllen. Darin wollen Landwirte zeigen, dass sie nicht „nur“ Ernährer sind, sondern viele gesellschaftliche Leistungen erbringen – vom Klimaschützer bis zum Energieproduzenten vor Ort. Gleichzeitig will die Landesregierung NRW mit der „Ernährungsstrategie“ für mehr gesundes Essen sorgen.

Wenn beide Ansätze konsequent in die Umsetzung gehen, könnte sich fundiertes Wissen über Ernährung und Landwirtschaft in der Gesellschaft ausrollen. Und nach und nach wäre es für alle selbstverständlich, welchen Wert Kartoffeln haben und was sich aus ihnen zubereiten lässt.

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