Die landwirtschaftliche Biodiversität und ihr Management in Deutschland und Österreich werden von Landwirten und Wissenschaftlern sehr unterschiedlich bewertet. Das geht zumindest aus einer Studie hervor, die von Wissenschaftlern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz jetzt vorgelegt wurde. Zentrales Ergebnis ist nach Angaben der Universität Wien, dass Wissenschaftler der Biodiversität, Agrarumweltprogrammen und Naturschutzmaßnahmen hinsichtlich der landwirtschaftlichen Produktion, der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen und der Nachhaltigkeit einen höheren Stellenwert einräumen als Landwirte. Diese wiederum schätzten Informationsquellen der Regierung und des Agrarsektors. Für die Wissenschaftler offenbaren ihre Ergebnisse „entscheidende Wissens- und Kommunikationslücken zwischen landwirtschaftlicher Forschung und Praxis“.
Wissen effektiver austauschen
Forschung, Landwirtschaft und politische Praxis müssten besser integriert werden. Um Wissen und Erfahrungen zwischen der Agrarwissenschaft und der Praxis effektiver zu nutzen und auszutauschen, wird laut der Universität empfohlen, wissenschaftliche Informationen für die Praxis besser zugänglich zu machen, indem Bildungs- und Beratungsprogramme für Landwirte gefördert und etabliert werden.
Zudem müssten zielgerichtete Konzepte entwickelt werden, um die unterschiedlichen Interessen der Akteure in Gestaltung und Anwendung zu integrieren. Notwendig sei darüber hinaus die Unterstützung einer integrativen und inklusiven Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis durch die aktive Förderung fachübergreifender Kommunikation. Voraussetzung dafür sind nach Ansicht der Autoren Partnerschaften und politisches Engagement auf höchster Ebene, um integrative Ansätze zentral in der Entwicklung nachhaltiger Landwirtschaft zu verankern.