Es braucht Mut, alten Gemäuern neues Leben einzuhauchen und Gebäude im ländlichen Raum fit für die Zukunft zu machen. Doch dieser Mut wird oft belohnt. So war es auch bei den Bauprojekten, die mit dem Landbaukultur-Preis 2021 ausgezeichnet wurden. Hier stellen wir in den nächsten Tagen die Preisträger vor. Die Jury verleiht an zwei Bauprojekte eine Auszeichnung:
Bauherren: Prof. Dr. Martina Klärle und Andreas Fischer-Klärle
Architekt: architekturbüro KLÄRLE, Bad Mergentheim
Das Projekt: Umbau und Gestaltung der Außenanlage eines Hofes in Weikersheim
Das Votum der Jury: Ehepaar Klärle retteten eine baufällige historische Hofanlage in Baden-Württemberg. Mit den Ideen des zur Familie gehörenden Architekten Rolf Klärle ist ein Ensemble entstanden, das den ursprünglichen Naturstein mit einer Holzverschalung verbindet. Es ist gelungen, die Gebäude energieautark herzurichten. Die Fotovoltaik-Dächer produzieren mehr Energie, als an Strom und Wärme benötigt werden. Überzeugend ist auch das vielfältige Nutzungskonzept aus Gewerbe, Wohnen und Flächen für die Dorfgemeinschaft.
Auszeichnung: Das Haus im Haus
Bauherr: Andreas Geser
Architekten: Bernath + Widmer, Zürich
Das Projekt: Umbau einer Scheune in sieben Wohnungen, Münchenwiler, Schweiz (siehe Titelbild)
Das Votum der Jury: Die umgebaute Scheune ist Teil einer historischen Schlossanlage. Den Architekten ist es gelungen, die Außenfassade komplett zu erhalten und so den ursprünglichen Charakter zu bewahren. Umgesetzt wurde dies durch eine zweite thermische Hülle, die mit großen Verglasungen hinter der historischen Fassade entstanden ist.
Die zum Landwirtschaftsverlag gehörende Stiftung LV Münster schreibt den mit 30.000 € dotierten Landbaukultur-Preis alle zwei Jahre aus und hat ihn 2021 zum vierten Mal vergeben. In diesem Jahr hat sie erstmals auch Objekte aus Österreich und der Schweiz ausgezeichnet. Insgesamt bewarben sich 105 Bauherren und -frauen mit ihren Objekten um die Auszeichnung.