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Urteil

Landgericht Hamburg erklärt „Nutri Score“ für nicht zulässig

Die Firma Iglo darf auf seine Verpackungen nicht das Kennzeichnungssystem „Nutri-Score“ zur Beurteilung des Gesamtnährwerts des Lebensmittels drucken, urteilte ein Gericht.

Lesezeit: 2 Minuten

Das Landgericht Hamburg hat vergangene Woche eine einstweilige Verfügung gegen die Kennzeichnung von iglo-Verpackungen mit dem Kennzeichnungssystem „Nutri-Score“ erlassen. Die Richter erklärten die Verwendung dieser Lebensmittelkennzeichnung für wettbewerbsrechtlich nicht zulässig.

Nutri-Score basiert auf der Beurteilung des Gesamtnährwerts eines Lebensmittels. Negative Faktoren sind beispielsweise ein hoher Gehalt an Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz sowie eine hohe Kalorienzahl. Positiv bewertet wird dagegen der Gehalt an Obst, Gemüse, Rohfaser und Eiweiß. Das Ergebnis dieses Rankings wird als vergrößertes Feld der Sechserreihe von tiefgrün über hellgrün, gelb und orange bis dunkelrot dargestellt.

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Das Unternehmen iglo kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Dem Tiefkühlkosthersteller zufolge will der in München ansässige Schutzverband gegen Unwesen in der Wirtschaft die freiwillige Nährwertkennzeichnung auf den Verpackungen unterbinden. Neben iglo haben sich unter anderem auch die Unternehmen Danone und bofrost dazu entschieden, Nutri-Score in Deutschland einzuführen.

Auch Sicht der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) zeigt das Urteil, dass „die deutsche Politik die Entwicklung im Lebensmittelmarkt verschlafen hat“. Verbraucher und Hersteller wünschten sich eine klarere Nährwertkennzeichnung, wie sie durch Nutri-Score gewährleistet sei. Dieser dürfe aber in Deutschland nicht verwendet werden, auch weil das Bundeslandwirtschaftsministerium sich weigere, den Nutri-Score einzuführen.

Stattdessen habe Ressortchefin Julia Klöckner nun angekündigt, ein ganz neues Kennzeichnungssystem entwickeln zu wollen. Das von ihr beauftragte Max-Rubner-Institut (MRI) weise in seinem Bericht darauf hin, dass dies „mehrere Jahre“ dauern würde. Angesichts der hohen Quoten von Übergewicht in Deutschland und den dramatischen Folgen sei dies eine völlig inakzeptable und unnötige Verzögerung, kritisierte DANK. Der MRI-Bericht zeige nämlich auch, dass der Nutri-Score die allermeisten geprüften Kriterien für eine gute Lebensmittelkennzeichnung erfülle. Klöckner müsse den notwendigen Rahmen schaffen, damit Hersteller ihren Kunden diesen Mehrwert bieten könnten.

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