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topplus VLI-Herbsttagung

Landwirtschaft als Verursacher und leidtragender des Klimawandels?

Der Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf die Sicherung der Welternährung. Forscher rechnen bei Mais, Reis, Weizen und Soja mit Produktionseinbußen von 9 % bis 2030.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie gravierend sind die Folgen des Klimawandels für die Sicherstellung einer ausreichend globalen Lebensmittelversorgung? Darüber referierte am Mittwoch der Direktor und Professor für wirtschaftlichen und technologischen Wandel der Universität Bonn, Prof. Joachim von Braun, auf der Herbsttagung der Verbindungsstelle für Landwirtschaft und Industrie (VLI) in Bonn.

Starke Produktionseinbußen zu erwarten

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Die Landwirtschaft sei Teil der Ursachen des Klimawandels und zugleich besonders leidtragend. Analysen des Zentrums für Entwicklungsforschung der Universität Bonn (ZEF) ergaben, dass der Klimawandel die Nahrungsmittelproduktion direkt reduziere. Hinzu kämen indirekte negative Auswirkungen auf die Produktion aufgrund von erhöhten Schwankungen der Nahrungsmittelpreise. Insgesamt gehen Forscher bei Mais, Reis, Weizen und Soja von Produktionseinbußen um 9 % bis 2030 und um 23 % bis 2050 aus. Um die Weltbevölkerung in Zukunft ernähren zu können, seien in diesem Zeitraum aber Produktionssteigerungen erforderlich.

Landwirtschaftliches Klimaschutzprogramm nach von Braun

Prof. von Braun lobte am Mittwochabend das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung. „Die Struktur ist ein Fortschritt“, sagt er. Für die „Klimapolitik mit und für die Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft“ sind für ihn insbesondere folgende Punkte wichtig:

  1. Weg zur netto klimaneutralen Landnutzung: Emission der Landwirtschaft aus Tierhaltung, Wirtschaftsdünger, Stickstoffdünger, Umnutzung von Weiden oder Sumpfgebieten zurückführen.
  2. Klimaanpassung der Landwirtschaft: Durch Förderungen von Innovationen (z.B. Planzenzüchtung, Bewässerung…)
  3. Landwirtschaft strategisch in Bioökonomiepolitik: konsequent fortführen mit Leuchtturmprogrammen von Bund und Ländern sowie internationalen Partnerschaften.
  4. Programm für Biodiversität: Landschaftspflege- und Artenvielfaltprogramme als Wirtschaftsmodell für den ländlichen Raum in Europa.
  5. Revision der veralteten Gentechnikgesetze anstreben.
  6. Nachhaltigen Konsum fördern: Umfassende Information der Konsumenten zu klimarelevanten Aspekten der Produkte und Dienstleistungen, Halbierung der Verschwendung von Lebensmitteln bis 2030, Verminderung Verpackungsflut und Plastik…
  7. Internationale Partnerschaft (nach Art. 6.2 und 6.4 des Pariser Klimaabkommens) mit starken Anreizen für privaten Sektor für Klimaschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Klimarelevante Ernährung kann helfen

Eine Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und eine Abkehr von der derzeitigen (westlichen) Konsumweise hin zu einer umweltfreundlicheren und gesünderen Ernährungsweise könne Emissionen mindern. Folgende Tabelle gibt einen Eindruck, welche Auswirkung eine gesunde bzw. vegetarische Diät für einen Umwelteinfluss haben kann:

5%ige Wahrscheinlichkeit für katastrophale Veränderungen

Nach Aussage von Prof. von Braun wird in 15 Jahren die Schwelle für gefährliche Klimaveränderung überschritten sein. In 35 Jahren liege die Wahrscheinlichkeit bei 50 %, dass die Erderwärmung um 2 °C zugenommen hat. Es gebe aber zudem eine 5 %ige Wahrscheinlichkeit für katastrophale Veränderungen, was u.a. Folgendes bedeuten würde:

  • 3,5 Mrd. Menschen sind tödlicher Hitze ausgesetzt
  • Schwere Dürren, reduzierte Agrarproduktion, vermehrte Waldbrände
  • und ein Ansteigen des Meeresspiegels auf über 2 m

Doch was bedeutet ein Katastrophen-Ereignis mit 5 % Wahrscheinlichkeit? „Würden Sie einsteigen, wenn 1 von 20 Flugzeugen abstürzt? Wir schicken unsere Kinder und Enkel in dieses Flugzeug!“, so Prof. von Braun.

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