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Lavendelproduktion in der Uckermark

Das Ehepaar Olszewski hat in Polen alle Zelte abgebrochen. In Brandenburg hat es sich den Traum einer eigenen Lavendelfarm erfüllt.

Lesezeit: 3 Minuten

Als Joanna und Karol Olszewski vor fünf Jahren in das Brandenburger Örtchen Grimme kamen, war klar: „Hier wollen wir uns etwas aufbauen.“ Lavendel sollte es werden, und zwar in eigener Produktion. Dazu mieteten sich die beiden gebürtigen Stettiner einen alten Hof. Dort pflanzten sie 2017 auf einem halben Hektar die ersten kleinen Lavendelsträucher.

Die Idee, selbst Lavendel anzubauen, kam der studierten Gartenbauerin während eines Besuches einer Mikro-Lavendelfarm in Polen. Da es dort keine Möglichkeiten gab, ihren Traum umzusetzen, zog es das Paar nach Deutschland.

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Aus der Masse herausstechen

Die Uckermark, etwa 30 km westlich von Stettin, eignet sich sehr gut für den Lavendelanbau, so Olszewska. Trocke­ne, steinige Böden und viele Sonnenstunden bieten eine gute Basis. Durch den hohen Kalkgehalt in den Böden reichern sich außerdem viele ätherische Öle in der Pflanze an.

Zu Beginn wollte die gebürtige Polin den Lavendel selbst zu kosmetischen Produkten und Lebensmitteln verarbeiten und diese verkaufen. Da die Auflagen dafür jedoch sehr hoch sind, hätte sie viel investieren müssen. Daher widmet sie sich aktuell nur dem Anbau der duftenden Pflanze. Verarbeitet wird ihr Lavendel in lokalen Manufakturen. Neben Öl und Seifen bieten Olszewskis auch Brotaufstriche, Liköre und Sirup an. Auch Honig aus Lavendelblüten ist ein beliebtes Produkt. Es ist ihnen wichtig, sich durch neue Produktideen von der Masse abzuheben. Seit Anfang des Jahres verkaufen sie ihre Produkte auch in einem eigenen Onlineshop.

Kosten im Blick behalten

Bis sie die ersten Gewinne aus dem ­eigenen Lavendel einfahren konnten, dauerte es ein paar Jahre. Denn die jungen Pflanzen brauchen drei Jahre, um in voller Blüte zu stehen. Außerdem müssen die angebauten Sorten mit den örtlichen Bedingungen zurechtkommen. Dafür wählte die Expertin 2017 die Sorten „Grosso“ und „Hitecote Blue“ aus. Diese eignen sich optimal für das Klima der Uckermark.

Auf ihrem 0,5 ha großen Lavendelfeld stehen 2 500 einzelne Pflanzen. „Diese Anzahl kostet etwa 10 000 €. Für die Vorbereitung und Instandhaltung der Fläche in den folgenden zwei ertragslosen Jahren haben wir etwa 8 000 € eingerechnet“, erklärt Olszewska. Damit sich der Anbau von Lavendel auch wirtschaftlich rechnet, sollte ein Landwirt mindestens 5 ha Fläche anlegen. Hochgerechnet lägen die Kosten pro ha bei insgesamt ca. 36 000 €.

Für eine Größe von 5 ha ist es sinnvoll, in spezielle Ernte- und Pflegemaschinen sowie eine eigene Destillerie zu investieren. Bei einer schrittweisen Investition kommen dabei zusätzliche Kosten von etwa 75 000 € auf.

Um sich weiter zu entwickeln, wollten Joanna und Karol Olszewski ihre Lavendelfläche in diesem Jahr um 7 ha erweitern. Durch die Pandemie ist jedoch der Investor abgesprungen. Nun wollen sie vorerst nur ein kleines Feld mit 1 000 Pflanzen anlegen. Dort testet die Gartenbauerin sieben neue Lavendelsorten, die noch mehr Möglichkeiten bieten sollen.

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