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Max-Rubner-Institut

Lebensmittel für Kinder sollen jetzt weniger Zucker enthalten

99 % der Frühstücksflocken für Kinder enthalten immer noch zu viel Zucker, Kinder-Joghurts auch noch 40 % mehr als empfohlen, kritisiert Foodwatch. Ministerin Klöckner betont dagegen die Erfolge.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesagrarministerin Julia Klöckner verkündet erste Erfolge im Kampf gegen Übergewicht und ungesunde Ernährung. So würden einige Lebensmittelhersteller bei Produkten für Kinder jetzt weniger Zucker, Fett und Salz verwenden, sagte sie am Mittwoch bei der Vorstellung eines Berichts des Max-Rubner-Instituts. Dieses hatte Jogurts, Quarkspeisen, Frühstückscerealien, Erfrischungsgetränke und Tiefkühlpizzen untersucht und mit den Nährwerten aus dem Jahr 2016 verglichen. Die zentralen Ergebnisse:

Im Vergleich zur Basiserhebung 2016:

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  • 18 % weniger Zucker in Quarkzubereitungen für Kinder und gleichzeitige Abnahme des Energiegehalts um 10 %



  • 17 % weniger Zucker in Knusper-Schoko-Cerealien für Kinder



  • 7 % weniger Zucker in Kinderjoghurts und gleichzeitige Abnahme des Energiegehalts dieser Produkte um 18 %



  • tendenziell weniger Salz in Tiefkühl-Pizzen

Im Vergleich zu 2018:

35 % weniger Zucker in Erfrischungsgetränken für Kinder

Klöckner betonte aber, dass Fertigprodukte noch gesünder werden müssten. "Dabei muss die Reduzierung von Salz, Zucker und Fett einer Überprüfung standhalten." Sie äußerte ihr Unverständnis darüber, dass gerade Produkte, die sich an Kinder richten, oft zu viel Zucker und Kalorien enthalten und die ungesünderen sind.

Der Präsident des Max Rubner-Institutes, Professor Dr. Pablo Steinberg, hob hervor: "Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist es sinnvoll, dass sich Verbraucher schrittweise an eine niedrigere Gesamtsüße von Lebensmitteln gewöhnen. Die Aufnahme von weniger Zucker und insgesamt weniger Energie sind wichtige Erfolgsfaktoren zur Prävention von Übergewicht und Adipositas und damit auch zurecht Kernziele der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie."

Video

Klöckner setzt weiter auf Freiwilligkeit

Die CDU-Politikerin hält dabei weiterhin an ihrem Kurs fest, dass die Industrie die Umstellung der Rezepte per Selbstverpflichtung umsetzen soll. Wie im November 2018 verkündet, wünscht sie sich eine Senkung des Zuckergehaltes für Kinder-Frühstückscerealien bis zum Jahr 2025 um mindestens 20 % und eine Reduzierung des durchschnittlichen Salzgehaltes in Tiefkühlpizzen auf 1,25 Gramm pro 100 Gramm, so der Tagesspiegel weiter. Limonaden sollen bis dahin 15 % weniger Zucker enthalten.

Weitere Erfolge verspreche sich Klöckner von der neuen Kennzeichnung Nutri-Score, die den Gehalt an Zucker, Fetten, Salz und anderer Inhaltsstoffe in Fertiglebensmitteln bewertet.

Für Foodwatch eine "Bankrotterklärung"

Kritik kommt dagegen von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Die Reduktion reiche bei Weitem nicht aus. Foodwatch fordert verbindliche, gesetzgeberische Maßnahmen wie Werbeverbote oder eine Limo-Steuer statt weiterhin auf freiwillige Selbstverpflichtungen zu setzen.

„Es ist geradezu lächerlich, dass Frau Klöckner ihre freiwillige Vereinbarung mit der Lebensmittelindustrie als großen Erfolg verkauft. Eine Zuckerreduktion von sehr viel zu viel auf viel zu viel ist kein Erfolg, sondern eine Bankrotterklärung", sagte Oliver Huizinga, Leiter Recherche & Kampagnen. Die Ministerin setze vollkommen auf freiwillige Vereinbarungen mit der Lebensmittelwirtschaf, was für Huizinga naiv sei und die Gesundheit der Menschen gefährde. "Die Lebensmittelindustrie ist nicht Teil der Lösung, sondern Kern des Problems. Coca-Cola, Ferrero & Co. haben kein Interesse daran, eine gesunde Ernährung zu fördern – sie verdienen ihr Geld mit Zuckerbomben. Anstatt den Herstellern klare Vorgaben zu machen, belässt es Ministerin Klöckner dabei, höflich „Bitte, bitte“ zu sagen", so der Verbraucherschützer, der auf die AOK-Cerealienstudie verweist.

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