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Nachhaltige Landwirtschaft

Lehrer lernen auf Hof Meyer

In Brakel konnten Lehrer alle drängenden Fragen zur Landwirtschaft loswerden. Dabei erfuhren sie beispielsweise, dass häufige Fahrten des Güllefasses nicht eine überhöhte Gülleausbringung bedeuten

Lesezeit: 4 Minuten

Auf dem auf dem Betrieb der Familie Meyer in Brakel fand kürzlich eine Fortbildung für Lehrer statt. Es ging um die Themen Trinkwasserqualität, Klimawandel und Dürresommer.

„Wasser ist das Lebensmittel Nr. eins“, erklärte Udo Engemann, stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter zu Beginn. Wasser spiele eine zentrale Rolle als Lebensraum für die Pflanzen- und Tierwelt. Als Basiselement sei es für den Menschen unersetzlich. In der Einführung hob Engemann die Bedeutung des Wassers als eine der wichtigsten Ressourcen der Menschheit hervor. „Daher hat die Qualität und damit der Schutz des Grundwassers für uns Bauern höchste Priorität“, unterstreicht der Landwirt.

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Auf dem Hof Meyer stand die Mineraldünger- und Gülleausbringung im Mittelpunkt. „Wir setzen bei der Gülle auf eine bodennahe Ausbringung mit Schleppschuhverteiler“, so Michael Meyer. Hierbei öffne beim Güllefass ein spezieller Schleppschuh den Boden zwischen den Pflanzen und die Gülle werde direkt bei den Pflanzen abgelegt. „Mithilfe moderner Technik bringen wir die Gülle passgenau und nach Bedarf auf das Feld aus“, erläutert der Landwirt.

Mit dieser Technik würden Geruchsemissionen auf ein Minimum reduziert. Zudem können die Pflanzen die Nährstoffe schneller aufnehmen und gleichzeitig wird eine mögliche Blattverschmutzung vermieden. Auf die Frage aus der Lehrerschaft: „Der fährt ja schon wieder mit dem Güllefass auf das Feld. Ist das nicht viel zu oft?“ antwortet der Landwirt: „Wenn wir Bauern häufiger mit dem Güllefass auf dem Acker fahren, bedeutet das nicht, dass wir mehr ausbringen.“ Im Gegenteil: Heute sei es so, dass man die Güllemengen in kleinere Gaben aufteile. Dies habe einen großen Vorteil für die Pflanzen und das Wasser. „Wir bringen jeweils nur so viel an Gülle auf, wie die Pflanzen in der jeweiligen Wachstumsphase an Nährstoffen benötigen“, verdeutlicht Meyer. „Damit erreichen wir, dass sie möglichst alle von den Wurzeln aufgenommen werden und nicht in das Wasser gelangen.“

Im Rahmen der Lehrerfortbildung wurde zudem der Wasserhochbehälter auf dem Hembser Berg am Rande der Kernstadt Brakel besichtigt. „Der Hochbehälter enthält 1000 Kubik Wasser“, erläuterte Christoph Münstermann technischer Betriebsleiter des Wasserversorgungsunternehmens der Stadt Brakel. Ein solches Wasserspeicherreservoir versorge die Bevölkerung mit Trinkwasser und Nutzwasser.

Weiter beim Feldbegang auf dem Acker gab Georg Gievers, Fachberater der Landwirtschaftskammer und Geschäftsführer der Wasserkooperation im Kreis Höxter Hinweise zur Struktur der Wassergewinnung, zu den Fruchtfolgen und Düngemaßnahmen in der Landwirtschaft sowie unterstützende Maßnahmen wie Bodenproben oder Technik wie die Bodensonde.

Gievers: „Die Düngung der landwirtschaftlichen Kulturen erfolgt auf der Grundlage von Bedarfsberechnungen und Bodenproben.“ Die Nährstoffe, die dem Boden mit dem Erntegut wie Getreide oder Mais entnommen würden, kehrten nicht von allein dorthin zurück. „Darum düngen wir mit organischen oder mineralischen Düngern, damit der Boden nicht verarmt und die Pflanzen gut wachsen“, so Gievers. Im Zusammenhang mit der geplanten Düngeverordnung verdeutlicht er, der Gewässerschutz stehe an höchster Stelle. „Wo es aber lokal Probleme gibt, muss natürlich nachgebessert werden“, betont Gievers. Dies werde auch von der Landwirtschaft mitgetragen und unterstützt. „Doch wir haben derzeit den Eindruck, Gesetze werden über unsere Köpfe hinweg gemacht.

Unsere Erfahrungen aus der täglichen Arbeit werden nicht berücksichtigt“, schildert, Landwirtestellvertretender Engemann: Permanent neue, überzogene Auflagen, die nicht auf fachlicher, sondern auf rein politischer Ebene entstünden, prasselten auf die Bauern ein. „Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten“, so der Engemann, „doch wir allein können nicht die Probleme der Zukunft lösen.“

Landwirtschaft wird immer mehr zu einer Hightech-Branche. Wie bewerten Sie diese Entwicklung jenseits der oft idealisierten Bauernhof-Romantik? Diese Frage wurde den Landwirten während der Fortbildung gestellt. Es sei richtig, die Höfe spezialisierten sich immer mehr, genau wie andere Branchen auch. „Der technische Fortschritt und die Digitalisierung helfen uns Bauern in vielen Bereichen, ressourcenschonender zu arbeiten“, sagt Engemann und ergänzt: „So genau und gezielt wie heute konnte zum Beispiel noch nie gedüngt werden.“ Das schone Boden und Wasser. Er verdeutlicht, dass es Veränderungen immer zu allen Zeiten gegeben habe, doch das die Verantwortung, „die wir für Tiere, Menschen, Boden, Wasser und die Umwelt übernehmen, geblieben ist – und das über die Generationen hinweg.“

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