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Landwirtschaft im Dialog

Lidl: Zukünftig nur Frischfleisch in Stufe 2 und höher verkaufen

„Tierhalter im Tierschutzstress“? Darüber wird im top agrar-Format "Landwirtschaft im Dialog“ am 28. November in Berlin diskutiert. Wir haben Podiumsteilnehmer Jan Bock von Lidl vorab befragt.

Lesezeit: 4 Minuten

Lidl war maßgeblicher Treiber für die vierstufige einheitliche Haltungskennzeichnung des LEH. Welche Anteile Ihres Angebots entfallen inzwischen auf die vier Stufen Stallhaltung (1), Stallhaltung Plus (2), Außenklima (3) und Premium (4)?



Bock: Wir haben uns gefreut, dass weitere Händler dem Lidl-Haltungskompass gefolgt sind und dieser Anfang April in der unternehmensübergreifenden „Haltungsform“ inklusive der vier Stufen und identischen Kriterien vereinheitlicht wurde. Damit bieten wir den Verbrauchern insgesamt mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Frischfleisch-Produkten. Da wir unser Fleischsortiment zum Teil regional und saisonal unterschiedlich gestalten, schwankt der Anteil in den vier Stufen der

Haltungsform.

Unser erstes Ziel haben wir bereits erreicht: rund 50 Prozent unserer Frischfleischartikel verkaufen wir mittlerweile im Durchschnitt in Stufe 2, 3 oder 4. Darauf sind wir stolz. - Bock

Welche Anteile streben Sie für die Zukunft an?

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Bock: Langfristig ist es unser Ziel, nur noch Frischfleisch in Stufe 2 und höher zu verkaufen. Damit wollen wir unseren Kunden Produkte anbieten, die in Sachen Tierwohl über den gesetzlich vorgesehenen Vorgaben liegen. Unsere Gründungsmitgliedschaft im Branchenbündnis „Initiative Tierwohl“, deren Kriterien der Stufe 2 entsprechen, ist dabei eine Maßnahme, das Tierwohl in der Breite zu verbessern und sukzessive das Tierhaltungsniveau anzuheben sowie mehr Akzeptanz für die Leistungen der Landwirte zu schaffen. Um unser Ziel zu erreichen, arbeiten wir mit der Initiative Tierwohl weiterhin intensiv daran, die so genannte Nämlichkeit, die eindeutige Zuordnung eines Produktes zu den erzeugenden Betrieben, herzustellen.



Viele Verbraucher fordern mehr Tierwohl, greifen dann aber im Supermarkt

zur günstigeren Alternative. Inwieweit ist für dieses Verhalten die Sonderangebotsstrategie des LEH verantwortlich und wie können Sie den Verbraucher dazu bringen, qualitätsbewusster einzukaufen?



Bock: Viele unserer Kunden sind sehr preisbewusst. Grundsätzlich merken wir aber, dass das Thema „Tierhaltung“ an Interesse gewonnen hat und Kunden mehr auf die Kennzeichnung achten sowie verstärkt Fleisch aus einer höheren Stufe einfordern. Dafür spricht auch eine deutliche Steigerung der Nachfrage im Bio-Segment. Durch unsere Bioland-Kooperation sprechen wir beispielsweise viele Kunden an, die auch bereit sind, mehr Geld für eine bessere Tierhaltung auszugeben.

Unsere Kunden sollen allerdings frei entscheiden können, welche Produkte sie bei uns kaufen.- Bock

Wir bedienen daher den Preiseinstieg, aber bieten auch Produkte mit Mehrwert an und kommunizieren diesen entsprechend.

Durch höhere Produktions- und Haltungsauflagen geht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produzenten verloren. Wie wollen Sie darauf reagieren?

Bock: Grundsätzlich ist es uns wichtig, dass wir unsere Produkte in der gewünschten Qualität und den benötigten Mengen bekommen, um alle unsere rund 3.200 Filialen deutschlandweit mit ausreichend Ware zu versorgen. Dabei haben wir schon immer unseren Schwerpunkt auf heimische Produkte in unserem Sortiment gelegt. Diesen Weg verfolgen wir konsequent weiter.

Werden Sie künftig ausländisches Fleisch, dass nicht nach deutschen Tierwohlstandards produziert wird, konsequent auslisten?

Bock: Die deutschen Tierhalter stehen ähnlich der deutschen Exportindustrie für besondere Qualität. So stammt beispielsweise unser Fleischsortiment mit Ausnahme weniger internationaler Spezialitäten nahezu zu 100 Prozent aus Deutschland wie auch unsere Frischmilch. Auch künftig wollen wir die zukunftsfähige Entwicklung der deutschen Erzeuger unterstützen und das Bewusstsein der Verbraucher für heimisch erzeugte Produkte stärken.

Landwirtschaft im Dialog zu „Tierhalter im Tierschutzstress“ am 28. November

Am 28. November steht ab 19 Uhr in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Berlin das Thema Tierschutz im Mittelpunkt. Wir wollen mit Politikern verschiedener Parteien aus Bund und Ländern, Bauern, Händlern und Vertretern von Umweltorganisationen und des Agribusiness diskutieren, was geschehen muss, damit die deutschen Tierhalter verlässliche und akzeptierte Zukunftsperspektiven bekommen, auf die sie bauen können.

Kostenlos anmelden!

Die Teilnahme an der Veranstaltung, die top agrar im Rahmen des neuen Diskussionsformats „Landwirtschaft im Dialog“ durchführt, ist kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.seminare.lv.de

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