Die Flutkatastrophe infolge des Unwetters „Bernd“ geht als größtes Schadenereignis in die 125-jährige Geschichte der LVM Versicherung in Münster ein. Nach den verheerenden Überschwemmungen im Juli 2021 haben die Betroffenen der LVM mehr als 9.400 Schadensmeldungen in der Sach- und in der Autoversicherung mit einem Gesamtaufwand von etwa 290 Millionen Euro gemeldet. Der größte gemeldete Einzelschaden lag bei 15 Millionen Euro.
Gutes Geschäftsjahr
Trotz der großen Schäden durch die Flut zeigte sich LVM-Chef Dr. Matthias Kleuker überaus zufrieden mit den Geschäftszahlen des Unternehmens. So überschritt der Versicherer aus Münster im 125. Jahr seines Bestehens die Beitragseinnahme-Marke von 4 Milliarden Euro. Insgesamt schließt die LVM Versicherung 2021 mit einem Konzernjahresüberschuss von rund 190 Millionen Euro ab.
Niedrigere Prämien für „besonders nachhaltige Landwirtschaft“?
Neben guten Geschäftszahlen strebt LVM-Chef Kleuker auch eine nachhaltige Transformation des Versicherungskonzerns an. Nachhaltigkeit bedeute für die LVM, langfristig und ganzheitlich Verantwortung für Menschen und Umwelt zu übernehmen, so Kleuker. Ende 2021 legte die LVM daher eine „Nachhaltigkeitsstrategie 2025“ vor. Dazu gehört unter anderem eine nachhaltige Kapitalanlage.
Langfristig könnten aber auch die Versicherten selbst eingebunden werden. „Wir können uns Prämienanreize zum Beispiel für besonders nachhaltige Landwirtschaft vorstellen“, so Kleuker. Im Umkehrschluss könnte das jedoch auch bedeuten: Wer bestimmte Kriterien nicht erfüllt, muss mit höheren Prämien rechnen.
Holzenkamp Aufsichtsratsvorsitzender
Die Mitgliederversammlung wählte den Präsidenten des Deutschen Raiffeisenverbandes, Franz-Josef Holzenkamp aus Emstek, zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der LVM a.G. Holzenkamp tritt damit die Nachfolge von Eckhard Uhlenberg an.