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topplus Getreide und Raps

Märkte 2022: Denken Sie an die Preisabsicherung!

In welche Richtung steuern die Getreide- und Rapspreise? Wann wird Dünger wieder bezahlbar? Antworten darauf gab es gestern Abend im agrarfax-Webinar „Märkte 2022“.

Lesezeit: 4 Minuten

Chinas Getreide- und Sojabedarf ist nach wie vor riesig, Russland schränkt seine Weizenexporte vermutlich nochmals deutlich ein, und weltweit sind die Lager nur knapp gefüllt. „Derzeit gibt es keine Signale, die auf deutlich sinkende Getreide- und Rapspreise hindeuten“, so fasste agrarfax-Marktexperte Jan Peters die aktuelle Lage zusammen. Wer sich jetzt aber zurücklehne und lediglich den Markt beobachte, ziehe das falsche Fazit aus der Prognose. Die gute Ausgangsposition gelte es zu nutzen, um langfristig von den hohen Preisen profitieren zu können.

Druck auf die Rapspreise

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Das gelte vor allem für die Rapsvermarktung. So dürften bis Mitte Januar die Notierungen zwar ihr hohes Niveau halten. Allerdings deute sich bereits eine reichliche Sojaernte in Südamerika an, was die Kurse schon bald wieder leicht unter Druck setzen könnte. „Verkaufen Sie möglichst viel Ihrer Lagerware und sichern Sie sich das hohe Preisniveau auch schon für einen Teil der neuen Ernte“, gab Peters den rund 210 Zuschauern mit auf den Weg.

Viehhalter dürften die negativen Vorzeichen für Ackerbauern hingegen positiv zur Kenntnis nehmen. Denn sinkende Sojakurse könnten die Mischfutterpreise leicht nach unten drücken. „Tierhalter, die nicht unter Zugzwang stehen, sollten daher möglichst erst einmal den Markt beobachten und frühestens Ende Januar wieder Futterkontrakte abschließen“, so Peters.

Vorverkäufe für 2023 interessant

Mit Blick auf die Getreidekurse war Peters optimistischer. Insgesamt sei bereits ein hoher Anteil aus der Ernte heraus verkauft worden. Mittlerweile dürften bis zu 75 % der alten Ernte den Besitzer gewechselt haben. „Wer noch keine Vorkontrakte abgeschlossen hat, sollte das schnell nachholen und bis 20 % der anstehenden Ernte absichern“, sagte Peters. Weil bereits heute auch attraktive Kurse für 2023 geboten würden, hielt er auch einen Vorverkauf von 15 % für 2023 für sinnvoll. Mit dem Verkauf der restlichen Ernte aus 2021 würde er bis Mitte März warten. Dann lasse sich in etwa absehen, wie die Bestände durch den Winter gekommen seien und wie viele Flächen mit Sommerungen bestellt wurden. Der Markt sortiere sich dann neu.

2021 – ein Ausnahmejahr

Der Vorverkauf sei auch angesichts der horrenden Preise für Dünger wichtig. „Vor Mitte März erwarte ich keine große Entspannung“, prognostizierte Peters. Im Gegenteil. Einige Landwirte müssten sich darauf einstellen, bei Zukäufen im Frühjahr leer auszugehen.

Wie schnell auf eine Partylaune an den Märkten die Katerstimmung folgen kann, verdeutlichte Peters an einem Beispiel aus der Vergangenheit. Der Zeitraum 2006 bis 2012 sei ebenfalls von hohen Preisen geprägt gewesen. Das lag vor allem an den damals eher unterdurchschnittlichen Ernteergebnissen. Aber eine gute Ernte in 2013 reichte aus, um die Preise wieder auf Talfahrt zu schicken. Daher gelte es gerade jetzt sich nicht blenden zu lassen und den Vorverkauf nicht aus dem Auge zu verlieren.

Russland drosselt Export

Die derzeit hohen Preise führte Peters nicht nur auf die weltweit niedrigen Erträge in diesem Jahr zurück, sondern auch auf die Entwicklung in China, Russland und Kanada:

China: Die Regierung in Peking kaufe nach wie vor die Weltmärkte leer, fülle mit den Zukäufen die eigenen Lager, um sich für künftige Krisen zu rüsten. Vor allem der Eiweißbedarf sei riesig, was den Export von Sojabohnen aus Brasilien und den USA ankurbele und hierzulande die Rapspreise nach oben getrieben habe.

Russland: Bislang gehörte Moskau zu den aggressivsten Anbietern am Markt. Eine hohe Exportquote führe aber gleichzeitig zu einem knapperen Angebot im Inland, steigenden Brotpreisen und Unmut in der Bevölkerung. Um das zu vermeiden, habe Präsident Vladimir Putin Obergrenzen für die Ausfuhren eingeführt. Im Februar kommenden Jahres könne der Export sogar ganz zum Erliegen kommen.

Kanada: Nahezu 35 % der Getreide- und Rapsernte sei einer wochenlangen Dürre zum Opfer gefallen. Das wiederum bekomme Deutschland zu spüren, weil die Mühlen auf Eiweißimporte angewiesen seien.

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