Thünen-Institut
Massentierhaltung und bäuerliche Tierhaltung keine wertneutralen Begriffe
Die Begriffe wie Massentierhaltung oder bäuerliche Tierhaltung sind keine gute Wahl, um eine wertneutrale Debatte zu führen. Auf negativ oder positiv besetzte Begriffe sollte verzichtet werden.
Die Verwendung möglichst neutraler Begriffe in der Diskussion um die landwirtschaftliche Nutztierhaltung empfiehlt Dr. Inken Christoph-Schulz vom Thünen-Institut für Marktanalyse. „Begriffe wie Massentierhaltung oder bäuerliche Tierhaltung sind keine gute Wahl, wenn es darum geht, die Debatte wertneutral zu führen“, erklärte die Wissenschaftlerin gegenüber Agra-Europe.
Christoph-Schulz gehört einem Forscherteam an, das die Verwendung von Begriffen im Zusammenhang mit der Nutztierhaltung systematisch untersucht hat. Danach wird „Massentierhaltung“ in den meisten Fällen negativ wahrgenommen. Bei der „bäuerlichen Landwirtschaft“ ist es hingegen genau anders herum. Die Untersuchungen der Braunschweiger Wissenschaftler haben ergeben, dass der Begriff „vorrangig praktizierte landwirtschaftliche Nutztierhaltung nach gesetzlichem Mindeststandard“ oder kurz „landwirtschaftliche Nutzierhaltung“ das Thema am neutralsten darstellt. Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung sei derzeit im Munde der unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen, so Christoph-Schulz.
Auf negativ oder positiv besetzte Begriffe verzichten
Ziel müsse es sein, die Akteure nicht bereits zu Beginn einer Befragung, einer Diskussion oder auch nur zu Beginn eines Gespräches mit einem zu negativ oder zu positiv besetzten Begriff zu beeinflussen oder zu große Emotionen hervorzurufen. Voraussetzung dafür sei es, möglichst auf negativ oder positiv besetzte Begriffe zu verzichten.
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