Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat 2018 bundesweit 639 gemeldete Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere registriert. Es geht um insgesamt 2.067 Nutztiere, davon 1.656 Schafe, meldet der NDR. 2017 hatte es 472 Übergriffe mit 1.667 Nutztieren gegeben. Damit stieg die Zahl der Vorfälle um rund 25 %.
Laut NDR am stärksten betroffen sei Niedersachsen. Hier wurden 2018 insgesamt 494 Tiere Opfer der Angriffe, darunter 444 Schafe, 23 Rinder, 11 Ziegen, 11 Wildtiere in Gehegen sowie fünf sonstige Tiere. Bei der Zahl der Übergriffe liegt Niedersachsen mit 151 Fällen lediglich hinter Brandenburg, wo es zu 163 Attacken mit 401 betroffenen Tieren kam. In Schleswig-Holstein gab es 85 Übergriffe mit 149 Tieren, in Mecklenburg-Vorpommern 23 Übergriffe mit 162 Tieren und in Hamburg einen Fall. Dort griff ein Wolf ein Schaf an.
SH: Zwei Wölfe an der Nordsee
Unterdessen steht nach zahlreichen Schafrissen bei Eggstedt nun fest, dass ein junger Rüde aus dem niedersächsischen Biosphärenreservat Göhrde nahe Hitzacker (Kreis Lüchow-Dannenberg) nach Dithmarschen eingewandert ist.
Wie der NDR weiter berichtet, werden seit gut drei Wochen im Bereich Eggstedt immer wieder Schafe gerissen oder so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden müssen. Inzwischen seien dort rund 30 Schafe verendet. Die Schäfer werden wohl keine Entschädigung bekommen, weil sie ihre Tiere nicht wolfsabweisend eingezäunt hatten, heißt es. Die Schäfer sagen hingegen, dass diese Zäunung einen zu hohen Zeitaufwand erfordert und sie wollen, dass das Land neben dem Material auch die Lohnkosten für weitere Mitarbeiter trägt, die zum Aufstellen der Zäune nötig sind.
Bereits seit einigen Wochen ist laut NDR bekannt, dass sich an der Westküste Schleswig-Holsteins ein weiterer Wolf aufhält. Das ausgewachsene Tier wurde Mitte November auf der Halbinsel Eiderstedt (Kreis Nordfriesland) gefilmt.