Mehrere Medien hatten vergangene Woche Listen mit Namen und Nummern veröffentlicht, hinter denen sich Produkte von Tönnies verbergen. Indirekt war das ein Aufruf, diese zu boykottieren.
Nun hat die Data and Analytics Group YouGov 2.021 Personen zwischen dem 23. und 25. Juni online genau dazu befragt. Sollten die Produkte von Corona-betroffenen Herstellern vorsorglich aus dem Regal verschwinden?
Das Ergebnis
Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 %) spricht sich demnach dafür aus, Fleischprodukte aus Unternehmen, die von einer Häufung von COVID-19-Fällen betroffen sind, vorsorglich aus Supermarktsortimenten zu entfernen.
Während etwas mehr als ein Viertel (27 %) Sorge hat, sich über Fleischprodukte aus betroffenen Fleischereien mit dem Coronavirus zu infizieren, zeigt sich die Mehrheit (61 %) der Befragten gegenüber dem Verzehr von Produkten betroffener Unternehmen unbesorgt.
Mehrheit würde Fleischkonsum nicht einschränken
Trotz des Wunsches nach vorsorglicher Aussortierung von Produkten betroffener Produzenten, hat die Mehrheit der Deutschen (52 %) nicht vor, ihren Fleisch- und Wurstwarenkonsum aufgrund des Auftretens von COVID-19-Fällen in Fleischereien in den nächsten Wochen einzuschränken. Lediglich 29 % halten es für wahrscheinlich, dass sie ihren Fleisch- und Wurstwarenkonsum aufgrund der aktuellen Fälle in der fleischverarbeitenden Industrie reduzieren. Zwei Drittel der Befragten (67 %) gehen zudem nicht davon aus, dass es wegen der Produktionsstopps in betroffenen Fleischereien zu Engpässen in den Warenregalen kommt.
Lockdown für Landkreise findet Zustimmung
Das Vorgehen, im Falle eines größeren COVID-19-Ausbruches in einem Unternehmen, einen Lockdown über den gesamten betroffenen Landkreis zu verhängen, trifft bei drei Vierteln der Deutschen (74 %) auf Zustimmung. Dabei sind es im Altersvergleich besonders die Über-55-Jährigen (82 %), die den Lockdown von Landkreisen, in denen es in Unternehmen größere Ausbrüche von COVID-19 gegeben hat, befürworten. In der Gruppe der 18-bis-24-Jährigen befürworten 69 %, und unter 25-bis-34-Jährigen 64 % in solch einem Fall einen Landkreis-Lockdown.