Vergangene Woche haben Bund und Länder erste Lockerungen bei den Coronamaßnahmen beschlossen. 55 % der Befragten des ZDF-Politbarometers finden das so gerade richtig, 30 % hätten sich ein restriktiveres Vorgehen gewünscht und 13 % mehr Lockerungen (Rest "weiß nicht").
Aufgehoben wurden Beschränkungen bei den Schulen, die jetzt schrittweise geöffnet werden sollen. Das finden 53 % richtig, 12 % meinen, die Schulen sollten schneller für mehr Schüler wieder aufmachen und knapp ein Drittel (32 %) ist dafür, die Schulen weiterhin geschlossen zu lassen. Auch Läden und Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmeter dürfen seit dieser Woche wieder aufmachen. Diese Lockerung begrüßen 46 %, und 34 % hätten es gern gesehen, wenn dies jetzt auch größeren Läden und Geschäften erlaubt wäre. Für 17 Prozent hätten dagegen die Geschäfte weiterhin geschlossen bleiben sollen.
Weiterhin viel Akzeptanz für Ausgangsbeschränkungen
Die Ausgangsbeschränkungen und das Kontaktverbot von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit halten 87 % (Apr. I: 90 %) für angemessen. Ebenso ist nach wie vor eine große Mehrheit (81 %; Apr. I: 80 %) der Meinung, bei uns werde genug getan zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus. Sehr zufrieden sind die Befragten auch weiterhin mit der Arbeit der Kanzlerin (83 %) und mit der Regierung in der Coronakrise (90 %).
Wirtschaft: Abwärtstrend erwartet
Nach 47 % Anfang März glauben aktuell 73 % der Befragten, dass es mit der Wirtschaft in Deutschland abwärts geht. 18 % (Mrz. I: 44 %) erwarten keine großen Veränderungen und 7 % (Mrz. I: 7 %) rechnen mit einer positiven Entwicklung. Insgesamt beschreiben 43 % die jetzige wirtschaftliche Lage in Deutschland als gut, 35 % als teils gut, teils schlecht und 20 % halten sie für schlecht. Die eigene wirtschaftliche Situation hingegen bezeichnen zwei Drittel (67 %) als gut, 26 % als teils gut, teils schlecht und 6 % befinden sich nach eigenen Angaben in einer schlechten finanziellen Lage.
Projektion Bundestagswahl
Zum dritten Mal in Folge kann die CDU/CSU deutlich zulegen. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme sie auf 39 % (plus 4), ihren besten Wert in dieser Legislaturperiode. Die SPD würde sich mit 16 % (minus 1) leicht verschlechtern. Auch die AfD würde einen Punkt abgeben und läge bei 9 % (minus 1). Die FDP bliebe bei 5 %, die Linke bei unverändert 7 %, und die Grünen erhielten nur noch 18 % (minus 2). Die anderen Parteien zusammen erreichten erneut 6 %. Damit hätte sowohl eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen als auch eine Koalition aus CDU/CSU und SPD eine Mehrheit.