Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Nach 3 1/2 Jahren

Nabu zieht positives Fazit nach Projekt „Herdenschutz Niedersachsen“

Beim Projekt „Herdenschutz Niedersachsen“ wurden bei über insgesamt 50 Tierhaltungen fast 100 Weideflächen wolfsabweisend fest eingezäunt. Das sind ca. 530 ha und 82 km neue Zäune, berichtet der Nabu.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach 3 ½ Jahren endet die Förderung des NABU-Projektes „Herdenschutz Niedersachsen“ durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU).

Der Landesvorsitzende des NABU Niedersachsen, Dr. Holger Buschmann, würdigte vor allem den herausragenden Einsatz der Aktiven, die über 5.500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit im Projektzeitraum beim Bau wolfsabweisender Zäune als praktische Unterstützung von Weidetierhaltern aufgewendet haben.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

DBU-Experte Wachendörfer ergänzte: "Das NABU-Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die wichtige Symbiose zwischen Naturschutz und Weidetierhaltung gelingen kann. Vor allem: Es ist der richtige Weg, um die berechtigten Interessen verschiedener Akteure miteinander zu versöhnen."

Gegenseitiger Respekt entstanden

Durch die Freiwilligenarbeit zusammen mit Tierhaltern würden nicht nur Weidetiere vor Wolfsübergriffen geschützt, sondern es entstehe gegenseitiger Respekt und Verständnis zwischen den Beteiligten, so der Nabu weiter. Die Umsetzung von wirkungsvollen Herdenschutzmaßnahmen bewirke direkte Informations- und Anschauungsmöglichkeiten vor Ort, was oftmals zur Umsetzung weiterer Maßnahmen in der Region führt. So könne der Herdenschutz schrittweise flächendeckend umgesetzt werden.

„Damit trägt der NABU wesentlich dazu bei, Akzeptanz für die Anwesenheit von Wölfen und darüber hinaus noch viel mehr, nämlich eine persönliche Verbindung zwischen Weidetierhaltung und Naturschutz zu schaffen“, so Dr. Buschmann weiter.

NABU-Projektleiter Peter Schütte erklärte: „Konkret bedeutet die Anwesenheit von Wölfen für Weidetierhalter höhere Kosten, z. B. für wolfsabweisende Zäunungen, die Anschaffung von Herdenschutzhunden oder erforderlich gewordene Betriebsumstellungen sowie einen Mehraufwand an Arbeitsleistung. An diesen Stellen können wir ansetzen, um Wissen zu schaffen und anfallende Kosten minimieren.“

100 Weiden wolfssicher eingezäunt.

Im Rahmen des Projekts wurden so über 130 Weidetierhalter vor Ort zur Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen beraten. Dabei handelte es sich bei etwa der Hälfte um Schaf-/Ziegenhaltungen, einem Viertel Rinder-, einem Fünftel Pferde- und zwei Gatterwildhaltungen. Bei insgesamt 50 Tierhaltungen wurden fast 100 Weideflächen wolfsabweisend fest eingezäunt. „Das sind ca. 530 Hektar und 82 Kilometer neue Zäune, die alte marode, nicht wolfsabweisende Zäunungen ersetzt haben – und zwar vom Nordseedeich bis zum Harz!“, rechnet Schütte vor.

Durch vom Projekt empfohlene Elektrozäune wird die Hütesicherheit für Weidetiere deutlich verbessert und Wolf und Wildschwein bleiben außerhalb der Weiden. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Kleintiere und Rehwild die von uns favorisierten fünfreihigen Elektro-Festzäune queren“, nimmt Schütte Befürchtungen einer Zerschneidung der Landschaft den Wind aus den Segeln.

Welcher Zaun ist gut?

In diesem Zusammenhang präsentierte der Nabu mehrere wolfsabweisende Zaunarten. Als dauerhafte Anschauungsmöglichkeit wurden im Camp Reinsehlen ein für Schaf- und Rinderweiden geeigneter „fünfreihiger Glattdrahtzaun“ und eine Festzaunlösung für Pferdehaltungen installiert. Auch mobile Varianten wie der „Litzenzaun“ wurden vorgestellt und zusätzlich Hinweise zu Tricks und Tücken beim Aufbau von Elektronetzen gegeben.

„Der Schlüssel für eine wolfsabweisende Wirkung ist die korrekte Elektrifizierung und Erdung“, erklärte Sven Zwirner, Weidezaunexperte der Fa. Patura, „wir stellen immer wieder fest, dass es in diesem Bereich große Defizite gibt“. Ferner sei die Einhaltung der entsprechenden Abstände der elektrischen Leiter bei Fest- und Litzenzäunen zueinander und vor allem zum Boden wichtig. Da Wölfe in der Regel Hindernisse untergraben, darf der Abstand des untersten elektrischen Leiters zum Boden 20 Zentimeter nicht überschreiten.

Ein Video-Mittschnitt des Symposiums sowie weitere Informationen finden Sie unter: www.herdenschutz-niedersachsen.de.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.