Der niederländische Verband des Lebensmitteleinzelhandels (CBL) verhandelt derzeit mit der Landwirte-Aktionsgruppe Farmers Defence Force (FDF) über die Einführung eines Qualitätszeichens für Supermärkte: „Farmer Friendly“. Im Dezember habe die FDF einen Vorschlag vorgelegt, der aber laut CBL-Sprecherin Else de Kwaasteniet nicht realistisch war. Bisher konnten sich die Landwirte und der CBL noch nicht auf ein Konzept einigen. Nach den Karnevalstagen sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden.
Supermärkte beteiligen Landwirte am Jahresumsatz
Das Label soll die Wettbewerbsposition niederländischer Landwirte verbessern und „ehrlichere“ Erzeugerpreise ermöglichen. Das neue Qualitätszeichen funktioniere nach einem 3-Sterne-System. Je mehr Sterne ein Supermarkt hat, desto „bauernfreundlicher“ ist dieser. Diese Auszeichnung soll den niederländischen Verbrauchern helfen, Entscheidungen für einen Supermarkt zu treffen. Die Supermärkte könnten sich für eine der drei Stufen entscheiden. Für die erste Stufe müsste der LEH 1 % ihres Jahresumsatzes an die beteiligten Landwirte abgeben. Die Stufen zwei und drei würden Abgabenquoten von 2 % und 3 % vorsehen. Das Geld soll in eine Genossenschaft fließen. Die Bauernaktionsgruppe FDF bietet den Bauern bereits jetzt die Möglichkeit, Mitglied des Vereins zu werden. Eine Mitgliedschaft koste € 150 pro Unternehmen, berichtet die niederländische Fachzeitschrift boerderij.
Farmers Defence Force:Niederländische Landwirte haben im Mai 2019 die Facebook-Gruppe „Farmers Defence Force“ gegründet, um sich bei Stallbesetzungen durch Tierschutzextremisten gegenseitig zu unterstützen. Die Gruppe agiert inzwischen in der Rechtsform einer Stiftung. Das Logo zeigt zwei gekreuzte Mistgabeln. Mit einer Internetseite ist die Gruppe unter www.farmersdefenceforce.nl ebenfalls präsent.