Obsternte
Obstbäume mit gelben Bändern dürfen geerntet werden
Ein gelbes Band am Stamm signalisiert: Dieser Baum darf gratis abgeerntet werden. Immer mehr Bundesländer beteiligen sich an dem Projekt.
Das „Gelbe Band“ lädt dazu ein, Obst zu ernten und sorge dafür, dass weniger Obst ungenutzt auf den Wiesen verdirbt. Wer selbst eine Streuobstwiese bewirtschaftet, aber während der Obstsaison nicht mit der Ernte der vielen Früchte hinterherkommt, markiert den Ertrag seiner Bäume mit dem „Gelben Band“ als Allgemeingut. So würden Bürger wissen, wo sie ohne Rücksprache ernten dürfen.
Das Ernteprojekt ist 2019 im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg eingeführt worden. Im letzten Jahr hat das „Gelbe Band“ den Bundespreis von "Zu gut für die Tonne" erhalten.
1.400 Obstbäume in Niedersachsen
Das Ernteprojekt „Gelbes Band“ des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) sei auch in diesem Jahr gefragt: Rund 1400 Gelbe Bänder habe das ZEHN bisher an Obstbaumeigentümer verschickt, die ihre Kirschen, Äpfel und Co. im eigenen Garten oder auf der eigenen Streuobstwiese anderen zur Verfügung stellen möchten. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch viele Kommunen und Vereine haben eigene Bäume und Sträucher angemeldet.
Auf einer Standortkarte auf der Website des ZEHN sind alle Bäume, an denen Gelbe Bänder leuchten, markiert und ein ungefährer Erntestart angegeben. Aktuell ist beispielsweise der Augustapfel reif, doch schon bald startet auch die Birnen- und Pflaumenernte.
Online können sich auch nach wie vor Eigentümer von Obstbäumen und -sträuchern für das Ernteprojekt registrieren und Gelbe Bänder bestellen. Für alle Teilnehmenden halte das ZEHN ein Komplettpaket bereit: Dazu gehören neben dem Gelben Band auch ein witterungsbeständiges Poster mit Hinweisen für Selbstpflücker*innen und weitere Materialien, heißt es.
Sachsen-Anhalt das zweite Jahr dabei
Auch Sachsen-Anhalt beteiligt sich in diesem Sommer am Ernteprojekt „Gelbes Band“, um Obst vor dem Verderb zu retten. „Streuobstwiesen, Obstbäume und -sträucher in Alleen, in Gärten und an Wegesrändern liefern eine Vielzahl köstlicher Früchte, die oft nicht geerntet und verarbeitet werden können.“, so Landwirtschaftsministerin Prof. Claudia Dalbert. Die Teilnahme sei laut Agrarressort kostenlos, und nach erfolgreicher Anmeldung werden gelbe Bänder und begleitendes Informationsmaterial je nach Verfügbarkeit kostenfrei verschickt.
Mitmachen könnten alle, denen Bäume oder Sträucher gehörten. Das könnten Privatpersonen ebenso sein wie beispielsweise Kommunen oder Vereine. Den Teilnahmebogen und alle Informationen finden Interessierte hier.
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