Am 13. und 14. September wurde die als Genossenschaftsalm betriebene Hemmersuppenalm im bayerischen Reit im Winkl im Landkreis Traunstein von einem unerwarteten Wintereinbruch überrascht. Innerhalb eines halben Tages fielen 60 cm Neuschnee zu den bereits vorhandenen 20 cm.
Milchviehhalter Markus Dillinger hält sein Jungvieh den Sommer über von Mitte Mai bis Mitte September auf der Hemmersuppenalm. 15 Tiere von ihm waren zu dem Zeitpunkt dort. „Mit diesem plötzlichen Schneefall konnte niemand rechnen“, berichtet der Landwirt gegenüber top agrar.
Insgesamt waren zu diesem Zeitpunkt zwei Herden mit 150 Tieren dort, die von mehreren Landwirten aus der näheren und weiteren Umgebung den Sommer auf der Genossenschaftsalm verbringen. Dillingers Hof liegt 200 km entfernt.
„Alle Tiere haben es gut überstanden“
Die Sennerin, die für die Betreuung der Tiere zuständig ist, konnte die Herden zunächst nicht finden. Der starke Schneefall hatte nicht nur die Sicht erschwert, sondern auch die Weidezäune komplett eingeschneit, sodass sich die beiden Herden zusammenschlossen.
Um zu den Tieren zu gelangen und sie mit Futter zu versorgen, musste zunächst ein spezieller Räumdienst den Weg zur Alm frei machen. Zahlreiche umgestürzte Bäume und die Schneemassen blockierten die Zufahrtsstraße. „Der Räumdienst musste über 250 Bäume beseitigen. Erst nach zwei Tagen konnten wir die Tiere mit Silage und Heu versorgen. Trotz des unerwarteten Wintereinbruchs und der schwierigen Bedingungen haben alle Tiere den Schneefall gut überstanden“, so Dillinger.