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Hass per Twitter

Polizei bewacht Kita nach Schweinefleisch-Streit

In Leipzig muss die Polizei jetzt zwei Kindertagesstätten bewachen, weil eine Änderung des Speiseplans bei Twitter sehr hitzig diskutiert wurde.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach einem Bericht in der Bildzeitung über eine Kindertagesstätte in Leipzig, die aus Rücksicht auf die Essgewohnheiten von zwei muslimischen Mädchen kein Schweinefleisch und keine Gummibären mehr anbietet, kam es im Internet zu hasserfüllten und aufgeladenen Diskussionen. Das Hashtag #Schweinefleisch war deutschlandweit auf Twitter zeitweise auf Platz eins der am meisten diskutierten Themen. Seitdem stehen Einsatzwagen der Polizei vor zwei benachbarten Einrichtungen, berichtet Spiegel Online.

Die Frankfurter Allgemeine zitiert unterdessen die sächsische CDU, die von einem „Verbot von Schweinefleisch“ spricht und dies als inakzeptabel bezeichnet. Landes-Generalsekretär Alexander Dierks erklärte, selbstverständlich solle und könne „niemand gegen seinen Willen gezwungen werden, etwas Bestimmtes zu essen. Aber ein Verbot ist der falsche Weg“.

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Kita-Chef Wolfgang Schäfer verteidigte laut FAZ dagegen seine Entscheidung und werde das durchsetzen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hält das hingegen für falsch und wird wie folgt zitiert: „Alle anderen für die Essgewohnheiten anderer, die auch mal gerne Schweinefleisch essen, in Mithaftung zu nehmen, ist nicht förderlich für ein gedeihliches Zusammenleben.“

Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD), selbst Muslimin, twitterte: „Wenn Kitas, Schulen und sonstige Einrichtungen lieber vegetarisch statt Fleisch servieren – fine with me. Ich bin nur dagegen, wenn es heißt: aus Rücksicht auf Muslime.“ Schweinefleisch- oder Gummibärchenverbote seien ebenso überflüssig wie die Bezeichnung Wintermarkt statt Weihnachtsmarkt oder Festtagsgruß statt Frohe Weihnachten: „Liebe Alle: Ist nett gemeint, aber lasst es bitte! Tut es nicht für die Muslime. Ihre Seele wird damit nicht geheilt.“

Die Eltern in der Kita selbst sehen es aber offenbar lockerer. Ein Vater sagte, sein Kind werde dann halt zu Hause Würstchen essen. Ein anderer kritisierte hingegen, dass es keine Abstimmung gab. Er wolle sich beschweren. Und eine Mutter wundert sich, wie absurd diese ganze Diskussion sei.

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