„Mindestens zwei Mal im Schülerleben muss ein Kind oder ein Jugendlicher einen landwirtschaftlichen Betrieb besuchen, davon ein Mal in den höheren Klassenstufen!“, forderte der Vizepräsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Walter Clüsserath, auf dem Wiesenhof der Familie Oswald, Birgit und Michael Wölbert in Beulich.
Der Betrieb der Familie Wölbert ist Mitglied der Initiative „Lernort Bauernhof“. Diese wurde 2008 ins Leben gerufen und ist eine Gemeinschaftsinitiative des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums, des Kultusministeriums, des Pädagogischen Landesinstitutes Rheinland-Pfalz, der Landeszentrale für Umweltaufklärung und der Bauern- und Winzerverbände in Rheinland-Pfalz, der Landwirtschaftskammer und der Landfrauenverbände.
Seit der Gründung von „Lernort Bauernhof“ haben 35.000 Schüler und 2.000 Schulklassen das Angebot der Initiative genutzt. Mit dabei waren Grundschulen, Förderschulen, Realschulen, Integrierte Gesamtschulen, Gymnasien und Berufsbildende Schulen.
Ziel des „Lernort Bauernhof“ ist es, der Entfremdung der Verbraucher von der Lebensmittelerzeugung entgegenzuwirken. Laut dem Bauernverband ist das Wissen um die Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung häufig mangelhaft. Die Landwirte seien aber bereit, diese Lücken zu schließen.
Rund 60 Betriebe in Rheinland-Pfalz arbeiten in der Initiative “Lernort Bauernhof“ mit. Mindestens einmal pro Jahr müssen sie an einer Fortbildung teilnehmen und werden auf die Anforderungen vorbereitet, die die Pädagogik an sie stellt. Über 900 Schulen in Rheinland-Pfalz können dieses Angebot nutzen. Die Initiative fordert die Schulen auf, endlich verstärkt das Angebot, Bauernhöfe zu besuchen, anzunehmen und die Schüler über die moderne Landwirtschaft zu informieren sowie Bildungsangebote vor Ort zu nutzen.