Streichfähige Rohwürste wie Tee- oder Mettwürste sind eine mögliche Ansteckungsquelle des Menschen mit verschiedenen Krankheitserregern; dies betrifft beispielsweise eine Infektion mit Listerien. Das hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitgeteilt.
Nach Angaben des BVL wurden in jeder achten Probe Listerien gefunden. Zudem seien einige Rohwürste mit STEC/VTEC-Bakterien kontaminiert gewesen, die beim Menschen eine Escherichia-coli-(EHEC)-Erkrankung auslösen könnten. Konkret wiesen die Lebensmittelkontrolleure in 12,2 % der Proben von streichfähigen Rohwürsten Listerien nach. Allerdings seien nur in zwei Proben Keimgehalte gemessen worden, die eine potentielle Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellten.
Das BVL betonte in diesem Zusammenhang noch einmal die große Bedeutung von Eigenkontrollen durch die Lebensmittelunternehmen. Die Befunde unterstrichen aber auch die Notwendigkeit, Betriebe, die solche Lebensmittel herstellten, regelmäßig amtlich zu kontrollieren. Empfindliche Verbrauchergruppen wie Kleinkinder, ältere und kranke Menschen oder Schwangere sollten Rohwürste nicht verzehren, so die Empfehlung der Kontrolleure.
Schlachthygiene wohl verbessert
Bei der Reduzierung von Campylobacter in der Lebensmittelkette Masthähnchen wurden laut BVL noch immer keine Fortschritte erzielt. In etwa einem Viertel der Halshautproben von Masthähnchen am Schlachthof seien hohe Keimzahlen festgestellt worden. Die Nachweisrate von Campylobacter in Proben von frischem Hähnchenfleisch habe mit 51,5 % ebenfalls auf demselben Niveau wie in den Jahren zuvor gelegen.
Der in den letzten Jahren zu beobachtende Rückgang der Salmonellen-Nachweisrate in Proben von Schweinehackfleisch schritt dagegen 2017 dem BVL-Bericht zufolge weiter fort. Mit 0,7 % positiver Proben seien Salmonellen in Hackfleischproben deutlich seltener nachgewiesen worden als in den Jahren zuvor.
Auch Schweineschlachtkörper waren nach BVL-Angaben mit 2,9 % positiver Proben tendenziell seltener kontaminiert als in den Vorjahren. Das könne seinen Grund in einer verbesserten Schlachthygiene haben, da der Eintrag von Salmonellen in die Schlachtbetriebe über positive Tiere und damit das Risiko einer Kontamination des Fleisches im Rahmen der Schlachtung im Vergleich zu den Vorjahren gleichgeblieben sei.