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Frust in Hessen

Rückstände von Dikegulac der Firma Merck belasten Grundwasser auf Biobetrieben

Abwässer aus der Chemie-Industrie der 60er Jahre tauchen heute weit entfernt in Brunnen auf. Ein Biobauer musste seine Spinaternte vernichten wegen unerwarteter Rückstände.

Lesezeit: 2 Minuten

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet Landwirt Andreas Senckenberg (38), wie schwierig und frustrierend es ist, in Hessen rückstandsfreie Bioprodukte herzustellen. So rosig, wie Umweltministerin Priska Hinz die Umstellung auf Öko darstellt, sei es nicht.

2017 hat Senckenberg die hessische Staatsdomäne Rheinfelderhof in Wallerstädten von seinen Eltern übernommen und auf Ökolandwirtschaft umgestellt. Dort baute er auf 3,5 Biospinat an und bewässerte im heißen Sommer 2018 mit Brunnenwasser aus 50 m Tiefe. Analysen zeigten später Rückstände des verbotenen Wirkstoffs Dikegulac. Die gesamte Ernte war nicht mehr vermarktbar. Es entstand ein Schaden von 35.000 Euro, schilderte er der Zeitung.

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Dass Senckenberg im Rhein-Main-Gebiet neben Kontaminationen aus dem Grundwasser auch mit aus der Luft abgelassenem Kerosin zu kämpfen hat, sei ihm nicht klar gewesen, sagt er heute. Mineralölrückstände, wie sie in Flugzeugtreibstoffen vorkommen, wurden nämlich auch in mehreren seiner Bioprodukte nachgewiesen.

Er schilderte das Dikegulac-Problem offiziellen Stellen wie Bauern- und Abwasserverband sowie dem Umweltministerium und fing an zu recherchieren, wie er sagt. Und fand heraus, dass Dikegulac als Abfallprodukt der Vitamin-C-Produktion des Pharmaunternehmens Merck Darmstadt von den sechziger Jahren bis 1999 anfiel – und über das Abwasser in den Landgraben gelangte.

Ohne Bewässerung geht es jedoch nicht, das Problem hätten alle Bauern rund um Groß-Gerau. Sei der Untergrund erstmal ausgetrocknet, werde er steinhart und könne kein Wasser mehr aufnehmen. „Daher darf der Acker weder zu nass noch zu trocken sein.“

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