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Schafhaltung in Existenznot

Schafhalter sind verärgert, dass sie, dass sie bei den Diskussionen zur Zukunft der Landwirtschaft keine Rolle spielen, obwohl sie schon heute genau die erwünschten Gemeinwohlleistungen erbringen.

Lesezeit: 3 Minuten

Kleine Betriebe, viel Tierwohl und Umweltschutz: Die Schafhalter praktizieren die gewünschte Landwirtschaft. Doch hohe Kosten und Auflagen und Wölfe bedrohen die Existenz der Schäfer, warnt Wendelin Schmücker, Vorsitzender des „Fördervereins der Deutschen Schafhaltung".

„Wir halten unsere Schafe genauso, wie Politik und Gesellschaft es wünscht. Doch statt Dank und Unterstützung schießt die Regierung gezielt gegen uns“, schimpft der Berufsschäfer aus Winsen. Die Schafhalter ärgert, dass sie zwar die Gemeinwohlleistung „Weidetierhaltung“ bringen, aber bei den Diskussionen zur Zukunft der Landwirtschaft sowie Tierhaltung keine Rolle spielen. Im Gegenteil: Politische Entscheidungen wie die Kürzung der Agrarzahlungen und die Zunahme des Wolfbestandes brächten sie regelrecht in Not.

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Schafhalter wollen auf sich aufmerksam machen

Kampflos wollen die Schäfer nicht aufgegeben, macht Schmücker klar. „Die Schafhalter gehen in die Offensive, wollen auf sich aufmerksam machen und sich aktiv einbringen“, sagt er. Dazu stellen die Schafhalter die Vorzüge ihrer Wirtschaftsweise klar heraus:

Tierwohl:

Schafhaltung ist eine natürliche Haltungsform: Die Tiere laufen fast das ganze Jahr auf der Weide und werden, wenn Sie im Stall sind auf Stroh gehalten. Dort fressen sie regional Grassilage und Heu. In der Regel halten die Betriebe robuste Schafe, dabei sind auch vom Aussterben bedrohte Rassen.

Biodiversität:

Die Weidehaltung fördert ein arten- und blütenreiches Grünland. Eine intensive Düngung sowie chemischer Pflanzenschutz sind kaum erforderlich. Vom späten Schnittzeitpunkt profitieren Vögel und Wildtiere, von den Schafdung Insekten. Auf extensiv beweideten Flächen wachsen seltene Pflanzen, auch bestimmte Orchideenarten. Außerdem trägt extensive Beweidung zur Kohlenstoffspeicherung im Boden bei, was dem Klimawandel entgegenwirkt.

Klimaschutz:

Weidetierhaltung fördert die Humusbildung. Außerdem trägt extensive Beweidung zur Kohlenstoffspeicherung im Boden bei, was dem Klimawandel entgegenwirkt. Diese ist bei Grünland höher als bei Ackerland.

Landschaftspflege:

Nachweislich ist eine Beweidung für den Artenschutz effektiver als eine reine Mahd. Die Tiere halten die Landschaft offen, was Wiesenbrütern, wie z.B. Braunkehlchen, zugutekommt. Zusätzlich ist Schafdung ein perfektes Biotop für Insekten, die wiederum Nahrung für verschiedene Vogelarten sind.

Auf extensiv beweideten Flächen wachsen seltene Pflanzen, auch bestimmte Orchideenarten. Davon profitiert die Gesellschaft, aber auch die Tourismusbranche mit Gastronomen und Hotels, erläutert Schmücker weiter. Doch der entscheidende Knackpunkt der Schafhaltung sei die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland.

„Abschuss von Wölfen jetzt!“

Zum Thema Wolf schreibt Schmücker an top agrar online: "Vor diesem Hintergrund folgt ein sinnigerer Lösungsansatz, verknüpft mit unabdingbaren Forderungen, die von uns erarbeitet wurden unter der Prämisse nicht nur den Einklang zwischen Menschen und Natur weiterhin bewahren zu können, sondern auch unser traditionelles Handwerk gestärkt in die Zukunft tragen zu können.

  1. Als erstes muss die FFH-Richtlinie endlich vollständig in nationales Recht umgesetzt werden. Bei der Umsetzung wurden die Entnahmeregeln, die die Schutzjagd ermöglichen nämlich "vergessen". Das ist sofort nachzuholen!

  2. Wenn unsere Bundesumweltministerin, wie 2019 geschehen, den Wolfsbestand in Deutschland von 2015 nach Brüssel meldet, müssen die Landesumweltminister einschreiten, die aktuellen Bestände dorthin melden und gleichzeitig auf das Bundesumweltministerium einwirken tatsächlich zutreffende Zahlen zu melden!

  3. Die Landesumweltminister müssen auf das BfN und das Bundesumweltministerium einwirken, den günstigen Erhaltungszustand gegen über Brüssel zu erklären. Der ist mit 20.000 Wölfen der Population, zu der die Wölfe in Deutschland gehören längst erreicht.

Am Abschuss von Wölfen führe nach Ansicht der Schafhalter kein Weg vorbei, sagt Schmücker abschließend.

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