Die Interessengemeinschaft (IG) Zukunft Pflanzenschutz, ein Zusammenschluss von Produzenten, Verarbeitern und Verbrauchern, engagiert sich mit dem Verband der Schweizer Unternehmen (economiesuisse) in einer gemeinsamen Kampagne gegen „extreme Agrarinitiativen“ in dem Alpenland.
Solche Initiativen führten in der Schweiz zu steigenden Preisen für die Konsumenten, gefährdeten die regionale Agrarproduktion und schadeten darüber hinaus weiten Wirtschaftskreisen, warnten die Interessengemeinschaft und der Dachverband in Zürich. Zudem hemmten solche Initiativen Innovationen im Bereich des nachhaltigen Pflanzenschutzes.
Als Beispiele nannten die beiden Organisationen die Trinkwasserinitiative und die Initiative Schweiz ohne synthetische Pestizide; beide hätten bei einer Umsetzung gravierende Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette, denn sie gefährdeten die Existenz zahlreicher landwirtschaftlicher Betriebe und schadeten dem verarbeitendem Gewerbe sowie den Konsumenten massiv. Außerdem würden sie inländische Lebensmittel stark verteuern und so den Einkaufstourismus fördern.
Die IG Zukunft Pflanzenschutz und economiesuisse stellten klar, dass die gesamte Wirtschaft die Anliegen der Initiativen ernst nehme, aber der klaren Meinung sei, dass umsetzbare Maßnahmen zur Senkung der Risiken von Pflanzenschutzmitteln nur in der konstruktiven Zusammenarbeit aller Akteure der Wertschöpfungskette sowie der Verbraucher möglich seien.
„Klimawandel, Ernährung einer wachsenden Bevölkerung, begrenzte Ressourcen und schwindende Biodiversität sind große Herausforderungen, zu deren Bewältigung wissenschaftsbasierte Lösungen auf Basis von stetiger Innovation gefragt sind“, betonte der Präsident der IG Zukunft Pflanzenschutz, Olivier Mark.
Die vom Bund bereits initiierten Maßnahmen wie der Aktionsplan Pflanzenschutzmittel griffen und stellten sicher, dass eine nachhaltige Landwirtschaft sowie das Innovationspotential der Schweiz optimal genutzt würden. Neue innovative Produkte - auch im Bereich der digitalen Landwirtschaft - ermöglichten einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, bedingten aber auch Investitionen in Forschung und Entwicklung, die bei einer Annahme der Initiativen kaum mehr möglich wären.