In einem Schweinestall in Nandlstadt ist Mitte Juni die Lüftung ausgefallen. 213 Tiere erstickten. Nun hat die Tierrechtsorganisation Peta Anzeige erstattet. Sie wirft dem Verantwortlichen grobe Fahrlässigkeit bei der Instandhaltung und der Prüfung der Stalltechnik vor. Die Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Landshut läuft allerdings gegen Unbekannt, weil die Aktivisten den Landwirt nicht kennen, heißt es.
Offenbar funktionierten in dem Stall weder Alarmanlage noch ein Notstromaggregat - sofern eines vorhanden war. Das Veterinäramt prüft den Fall und wartet noch auf die Stellungnahme eines Ursachenermittlers. Davon hängt ab, ob das Veterinäramt weitere Schritte unternimmt. Sollte sich herausstellen, dass der Landwirt fahrlässig gehandelt habe, sei eine Anzeige denkbar, so das Landratsamt.
Laut der Tierrechtsorganisation Peta hängen Brände und technische Probleme in Ställen teilweise mit wirtschaftlichen Gründen oder auch mit Nachlässigkeit zusammen. Stromquellen würden nicht richtig gesichert oder Kabel nicht an allen Stellen ordentlich verbaut. Die Stalltechnik werde außerdem zu selten kontrolliert.
Dass Peta vor Abschluss der genauen Untersuchung trotzdem schon Anzeige gestellt hat, hängt auch mit der Wirkung zusammen. Die Tierhaltungsgegner vertreten die Auffassung, dass Anzeigen erfolgreich seien, weil dadurch gesellschaftlicher Wandel entsteht. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit könne es sein, dass etwa der Brandschutz in Mastbetrieben gesetzlich strenger geregelt wird. Die Organisation hofft jetzt auf ein schnelles Urteil.