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+++ aktualisiert 14.06.21 8:00 +++

Schweizer sagen zwei Mal „Nein“ zu Agrar-Initiativen

Nach intensiven Kampagnen in beiden Lagern, stand am Sonntag die Entscheidung über die Pestizid- und Trinkwasser-Initiativen in der Schweiz an. Das Ergebnis sieht eindeutig aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Schweizer Bevölkerung lehnt beide zuvor emotional diskutierten Agrar-Initiativen mit deutlicher Mehrheit ab. Das vorläufige Endergebnis weist für das Nein-Lager sowohl bei der Pestizidfrage, als auch beim Trinkwasser knapp 61 % aus. 39 % der Bevölkerung sprachen sich jeweils dafür aus. Beim Blick in die Kantone zeigt sich: Nur in Basel-Stadt fanden sich mehr Unterstützer als Gegner.

Bundespräsident und Wirtschaftsminister Guy Parmelin sah in der Abstimmung den Weg des Bundesrats und des Parlaments bestätigt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der der Landwirtschaft hin zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit. "Es war ein sehr emotionaler Abstimmungskampf. Es ist nun sehr wichtig, dass sich nun Befürworter und Gegner der Initiativen aufeinander zubewegen", so Parmelin weiter. Dazu brauche es gegenseitiges Vertrauen.

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Die Initiatoren der Trinkwasser-Initiative wollten staatliche Förderungen für die Landwirtschaft an Bedingungen knüpfen, wie z.B. der Verzicht auf Pestizide oder keine vorbeugende oder systematische Verwendung von Antibiotika. Auch sollte auf zugekauftes Futter verzichtet werden. Kritiker hatten zu bedenken gegeben, dass derartige Vorgaben zu einer Abwanderung der Produktion ins Ausland führen würden.

Die Pestizid-Initiative ging noch einen Schritt weiter. Hier sollte der Einsatz synthetischer Pestizide komplett untersagt werden. Auch der Import von Produkten bei denen diese Pestizide zum Einsatz kommen, sollte untersagt werden.

Ausgelassene Stimmung bei der Landwirtschaft

Auf der Veranstaltung der Landwirtschaftsvertreter und -vertreterinnen in Oberbottingen (BE) war die Stimmung erleichtert bis ausgelassen. Urs Schneider, stellvertretender Direktor des Schweizer Bauernverbandes und Kampagnenleiter fiel „ein riesiger Stein vom Herzen“, wie er im SRF-Interview zugab: „Das war eine riesige Belastung. Der Abstimmungskampf war lang, intensiv und hochemotional. […] Ich danke den Schweizer Stimmbürger(innen) für diesen Entscheid, wenn sich das Resultat bestätigen sollte.“

Auch der Co-Präsident der Schweizer Jungbauern, Daniel Hasler, war sichtlich froh im Interview. Er gab aber auch zu bedenken, dass man sich jetzt weiterhin den kritischen Fragen der Konsumentinnen und Konsumenten stellen müsse und auch die gemachten Versprechungen aus der Kampagne einzuhalten habe. „Wir werden die Hoftore für interessierte Menschen noch weiter öffnen“, war seine Einladung an die Bevölkerung.

Enttäuschung und versöhnliche Töne

Auf der Gegenseite überwog die Enttäuschung, aber es gab auch versöhnliche Töne. So meinte Roman Wiget von der Trinkwasser-Initiative im SRF: „Für uns ist es wichtig, dass wir Lösungen finden, mit denen wir die Schicksalsgemeinschaft Landwirtschaft und Trinkwasserversorger zusammenbringen. Ich denke, es ist sicher wichtig, die entstandenen Gräben aufzuschütten. Wir brauchen eine breite Allianz aus Landwirtschaft, Trinkwasserversorger und Politik.“

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