Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Thüringen

„Siegesmund zieht tiefen Graben zwischen Öko und Konventionell!“

Eine Landwirtin war zufällig dabei, als Thüringens Umweltministerin Siegesmund "vor grünem Publikum" die lokale Landwirtschaft als "Agrarwüste" diffamierte. Sie ist fassungslos über die Sichtweise.

Lesezeit: 3 Minuten

In einem emotionalen Brief wendet sich Landwirtin Annett Scheide von der Agrarproduktion Großromstedt GmbH & Co.KG an die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund.

Ihr werde als Thüringer Landwirtin Angst und Bange um unsere Landwirtschaft, wenn sie die selektive Sicht der Grünen-Politikerin auf die landwirtschaftliche Wirklichkeit beobachte.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Am 27. Juni durfte ich einer Veranstaltung im Rahmen von Streuobstwiesen beiwohnen. (…) Das einzige, was ich an diesem Tage mitgenommen habe, ist, wie Sie tiefe Gräben zwischen den ökologisch wirtschaftenden Landwirte und den konventionell wirtschaftenden ziehen“, schreibt Scheide.

Für Thüringen sei ihr Betrieb mit ca. 1.200 ha Ackerfläche relativ klein. „Wir wirtschaften konventionell, nutzen aber auch den Pflug, Striegel, Hacke und Man-/Womanpower im Schweiße unseres Angesichts. Von dem Erlös unserer Arbeit leben 11 Familien. Unsere Fruchtfolge gestaltet sich relativ vielseitig: Weizen, Sommer- und Wintergerste, Durum, Dinkel, Raps, Zuckerrüben, Mais, Hopfen als Dauerkultur und nicht zu vergessen Hecken, Blühflächen und Zwischenfrüchte. Diese nehmen 14 % (!) unserer Fläche ein“, erklärt die Geschäftsführerin.

Und weiter schreibt sie: „Mit dieser Fläche erwirtschaften wir keinen Cent, kommen für die Saatkosten auf und zahlen unseren Verpächtern hierfür nicht unerheblich Pacht. Das ist unser Beitrag, die Natur und hier v.a. die Insekten und Wildtiere zu unterstützen. Aber das ist Ihnen nicht gut genug oder sie haben einfach nicht hingesehen – wie so oft. Ihnen war es wichtig, den anwesenden 10 Gästen der AbL und Grünen Liga zu erklären, welch schöne Oasen die Streuobstwiesen inmitten von Agrarwüsten sind und zeigten demonstrativ auf einen unserer Schläge“, ärgert sich Scheide.

Sie informiert Siegesmund, dass dieser Schlag nicht ganz 100 ha groß sei, zu 1/3 mit Weizen, 1/3 mit Zuckerrüben und Mais bebaut sei. Der Schlag sei umsäumt von Hecken (die leider nur im Frühjahr blühen, aber Vögeln und Niederwild Unterschlupf bietet – das sieht man aber nicht, die Hecken schon) und an den Längsseiten seien Blühstreifen angelegt. „Es ist herrlich, wie es hier kreucht und fleucht. Also „unsere Agrarwüste“ lebt – und wie!“, so Scheide.

„Diese grundsätzliche Diskrepanz unserer beiden Wahrnehmungen kann ich einfach nicht glauben. Das macht mir persönlich sehr zu schaffen, denn objektiv sind die o.g. Tatsachen vorhanden. Ich kann doch von einer Thüringer Ministerin erwarten, dass sie mit offenen Augen durch die Flur fährt und versucht, die Wirklichkeit so zu sehen, wie sie ist. Ich habe das Gefühl, dass es Ihnen nur auf eines ankommt: Grüner Populismus und das Auseinanderdividieren der Thüringer Bauernschaft – vielleicht auch der Gesellschaft. In anderen Teilen dieser Welt haben solch Populismus und die Spaltung der eigenen Bevölkerung den dafür Verantwortlichen zu vielen Siegen verholfen. Das wird eigentlich in unserer deutschen Gesellschaft zutiefst abgelehnt. Umso trauriger ist es, dass Sie als Thüringer Umweltministerin sich derartiger Mittel bedienen müssen. Es geht nur um „wir“ und „die“!“, schreibt die Landwirtin weiter.

Sie habe nach eigener Aussage darüber nachgedacht, einen Teil der Flächen ökologisch zu bewirtschaften. Sie wisse aber nicht, wie das gehen soll. Jede Bewirtschaftungsart müsse doch ihre Berechtigung haben, denn allein mit ökologischer Landwirtschaft könne man nicht einmal die deutsche Bevölkerung ernähren, schrieb sie.

Antwortschreiben von Ministerin Siegesmund an den TBV:

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.