In Inning im Kreis Starnberg hat ein 40-jähriger Landwirt letzte Woche am Dorfrand auf seinen Flächen Gülle ausgebracht. Als er jedoch vom Feld zurückkam, blockierten ein Porsche Cayenne und ein Jeep Wrangler den Weg. Laut dem Münchner Merkur gehören diese einem Rentner-Ehepaar aus der benachbarten Siedlung, die aus Dresden aufs Land gezogen waren.
Gegenüber der Zeitung schimpften die Senioren, dass es „fürchterlich“ sei, dass die Landwirte Gülle mitten durch den Ort fahren. Man könne beim Frühstück kaum atmen. Dem Landwirt blieb nichts anderes übrig, als die Polizei zu rufen. Diese kam jedoch nicht, sondern versuchte telefonisch zu vermitteln, was offenbar nicht gelang. Wie der Merkur weiter schreibt, habe der Landwirt einen langen Umweg in Kauf nehmen müssen.
Verwundert soll sich der Bauernverband gezeigt haben. Es gebe zwar häufiger Beschwerden um die Gülleausbringung, solch ein rabiates Vorgehen sei aber neu. Eine mögliche Ursache für ihr Verhalten sieht der Kreisverband darin, dass manche Bürger die Düngeverordnung schärfer auslegen, als sie tatsächlich ist, und dann glauben, sie wären im Recht, heißt es in der Lokalpresse. Das sei wohl auch beim aktuellen Gülle-Streit der Fall.
„Was Gesetz ist, sollen sie machen“, sagte der Rentner im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. „Ich bin nicht gegen die Bauern, nur gegen das Gülleausfahren.“ Laut dem Landwirtschaftsamt hat der Bauer jedoch nicht gegen die Regeln verstoßen.
Der betroffene Landwirt selbst soll es inzwischen gelassen sehen, das Thema sei abgehakt. Da das Ganze aber ausgiebig in den Medien thematisiert wurde, sollen inzwischen zwei Bauern einen Misthaufen gegenüber dem Grundstück des Dresdner Ehepaares abgeladen haben.