Hohe Inflation

Tegut-Befragung: Mehr als jeder Zweite spart bei Lebensmitteln

Für 78 % der Deutschen ist der Einkauf im Discounter erste Wahl. Wegen den hohen Preisen sparen 39 % bei Bioware, 26 % verzichten auf regionale und frische Produkte.

von Alfons Deter Alfons Deter
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Preissteigerungen im Zuge der Inflation sind überall spürbar. Entsprechend passen viele Deutsche ihr Verhalten beim Geldausgeben an, und das nicht zuletzt bei Lebensmitteln: Fast 80 % der Verbraucher haben ihr Einkaufsverhalten in Bezug auf Lebensmittel bewusst verändert. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Lebensmitteleinzelhändlers tegut zum Verbraucherhalten 2023.

Am häufigsten wurde dabei das Einkaufen in günstigeren Läden (41 %) sowie selteneres Einkaufen (41 %) genannt. Und auch bei der Lebensmittelqualität werden Abstriche gemacht: Die Deutschen kaufen weniger Bio-Produkte (39 %), Markenprodukte (38 %), regionale Lebensmittel (26 %) und weniger frische Lebensmittel (26 %).

Außerdem reduzieren die Bürger Ausgaben in den Bereichen Restaurantbesuche (74 %), Urlaub (56 %) oder Kleidung (57 %) – kurz gefolgt von Lebensmitteln (52 %).

80 % der Deutschen wählen bewusst den günstigeren Einkaufsort

Laut der Verbraucherstudie wählen 80 % bewusst den günstigeren Einkaufsort. Der klare Gewinner: Discounter sind für 78 % aktuell die erste Wahl. Dabei gibt jeder dritte Deutsche im Durchschnitt etwa 30 bis 50 € pro Woche für Lebensmittel aus, bei jedem Vierten dürfen die wöchentlichen Einkäufe zwischen 70 und 100 € kosten.

Doch nicht nur die Wahl des Einkaufsorts, auch das generelle Einkaufsverhalten der Verbraucher verändert sich. So geben etwa 40 % der Befragten an, seltener und bewusster einzukaufen und dann verstärkt in günstigeren Läden. Fast jeder Dritte kauft nur noch mit Einkaufszettel ein, um Impulskäufen vorzubeugen.

Bezüglich der eigenen Ernährung sind 44 % der Umfrageteilnehmenden nicht bereit, diese aufgrund gestiegener Lebensmittelpreise anzupassen. 41 % hingegen greifen vermehrt auf günstige Produkte wie Nudeln oder Reis zurück. Im Umgang mit Lebensmittelresten ist sich hingegen mehr als die Hälfte der Befragten einig, vermehrt darauf zu achten, keine Lebensmittel wegzuschmeißen und gut zu planen.

Sparen ohne Verzicht auf Qualität

Die Entscheidung, ob Supermarkt oder Discounter bestimmt nicht nur den Preis der Lebensmittel - auch qualitativ gibt es oftmals deutliche Unterschiede. Mit 39 % ist mehr als jeder Dritte bereit, weniger Bio-Produkte zu kaufen oder vermehrt auf Markenprodukte zu verzichten (38 %). Etwa ein Viertel der Befragten kauft außerdem weniger frische Lebensmittel (26 %) oder legt weniger Wert auf die Regionalität der Produkte (28 %).

Nur 26 % kaufen qualitativ noch dieselben Produkte wie vor Anstieg der Preise.


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