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Trockenheit: Niedersachsen verschärft Regelungen zur Bewässerung

Der Grundwasserstand in Niedersachsen sinkt weiter. Nach Hannover reagiert nun der Landkreis Wolfenbüttel und verhängt ein Bewässerungsverbot. Weitere Landkreise rufen auf, Wasser zu sparen.

Lesezeit: 3 Minuten

Jeder zweite Landkreis in Niedersachsen ist von einer Grundwasserknappheit betroffen. Der Landkreis Wolfenbüttel reagiert nun und verhängt bis zum 30. September ein Bewässerungsverbot sowie ein Verbot für die Wasserentnahme aus Flüssen und Bächen.

Zuvor hatte der Landkreis Hannover ein erstes Bewässerungsverbot eingeführt. Weitere Landkreise in Niedersachsen rufen nun auf, Wasser zu sparen. Nach aktuellen Studienergebnissen des BUND sei Niedersachsen besonders von einem Rückgang des Grundwasserpegels betroffen.

Verschärfte Bewässerungsauflagen für den Landkreis Wolfenbüttel

Weil in Niedersachsen mehr Grundwasser entnommen wird, als natürlich nachgeliefert werden kann, verhängt der Landkreis Wolfenbüttel ab sofort bis zum 30. September ein Bewässerungsverbot über eine Allgemeinverfügung. Es gibt keine Temperaturgrenze, wie in der Verfügung im Raum Hannover.

Zwischen 10 und 18 Uhr ist eine Bewässerung öffentlicher und privater Garten- und Grünanlagen sowie landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzflächen aus dem Grundwasser untersagt. Zudem darf nach Angaben des NDR kein Wasser aus größeren Flüssen wie der Oker, der Innerste oder der Wabe sowie Bächen entnommen werden.

Landkreis Gifhorn plant Bewässerungsverbot ab Juli

Der Landkreis Gifhorn ruft aktuell dazu auf, Grünflächen sehr sparsam zu bewässern und möglichst viel Trinkwasser einzusparen. Trotz aktueller Aufrufe und Bemühungen plant der Landkreis, ab dem 01. Juli 2025 ein allgemeingültiges Bewässerungsverbot zu verhängen.

Tritt das Verbot in Kraft, ist die Nutzung von Wasser aus fließenden Gewässern zur Beregnung nur noch sehr eingeschränkt erlaubt. Das gilt auch für diejenigen, die zuvor eine rechtliche Erlaubnis zur Wasserentnahme eingeholt haben.

Genauer ist dann die Wasserentnahme aus Flüssen, Bächen oder Gräben untersagt. Ausnahmen gelten, nach Angaben von News38, für die Elbseiten und den Mittellandkanal. Bei einem Verstoß gegen die Auflagen können Bußgelder bis zu 50.000 € drohen.

Niedersachsen und Brandenburg leiden unter niedrigen Grundwasserpegeln

Nach Studienergebnissen von BUND ist jeder zweite Landkreis in Deutschland von „Wasserstress" betroffen. Besonders betroffen ist der Raum Brandenburg und weite Teile in Niedersachsen. Der Grund: Die Grundwasserstände in Deutschland wären „systematisch übernutzt". Es werde also mehr Grundwasser entnommen, als auf natürlichem Weg nachgeliefert werden könne.

Brandenburg: Trinkwasser aus dem Grundwasser

Ein großer Treiber für den Grundwasserrückgang im Raum Brandenburg sei der hohe Wasserverbrauch zur Nutzung als Trinkwasser. "das Brandenburger Trinkwasser wird zu über 90 % aus Grundwasser gewonnen", so ein BUND-Sprecher in einem Bericht der Berliner Zeitung. Auch die Klimakrise und der geringe Niederschlag trage zur Wasserknappheit in Brandenburg bei.

Umdenken in der Wasserpolitik gefordert

Landesvorsitzender des BUND Brandenburg, Carsten Preuß, fordert ein Umdenken in der Wasserpolitik: "Es braucht dringend ein Umdenken in der Wasserpolitik. Wasserressourcen sind begrenzt, die Landespolitik muss Wasserbedarfe steuern und Anreize zum Schutz von Wasserressourcen geben."

Ein wichtiger Hebel sei die Anpassung der Wassernutzungsentgelte für Unternehmen, die Landwirtschaft und den Bergbau, so die Berliner Zeitung.

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