Trumps Aderlass bei Behörden

Über 15.000 Mitarbeiter des US-Agrarministeriums gehen freiwillig

Die Trump-Regierung verspricht eine neue Ära der weltweiten Marktexpansion. Agrarministerin bereist dazu GB, Japan und Brasilien. Derweil haben schon 15.000 USDA-Mitarbeiter auf Druck gekündigt.

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Tausende Beschäftigte des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) haben das freiwillige Rücktrittsangebot der Trump-Regierung angenommen. Der Personalabbau ist erheblich und betrifft etwa 15 % der Gesamtbelegschaft des Ministeriums, das für Lebensmittelqualität, Agrarpolitik und Ernährung zuständig ist.

Ein USDA-Sprecher erklärte Medienberichten zufolge, dass sich bis zum 1. Mai 15.182 Beschäftigte für das Rücktrittsangebot entschieden hätten. „Ministerin Rollins arbeitet daran, das Ministerium neu auszurichten, um die amerikanische Bevölkerung effektiver und effizienter zu unterstützen, unter anderem durch die Priorisierung von Landwirten, Viehzüchtern und Erzeugern. Sie wird die wichtige Arbeit des Ministeriums nicht beeinträchtigen“, so der Sprecher.

Für den Personalabbau wird das Deferred Retirement Program (DRP) genutzt, ein freiwilliges Rentenprogramm. Dass überhaupt soviele Menschen im USDA arbeiten, liegt laut der Trumpregierung am Vorgänger Joe Biden. Der habe eine große Zahl von Beschäftigten eingestellt, ohne dass es eine nachhaltige Sicherung für deren Bezahlung gegeben habe, sagt der Sprecher weiter.

Wo gehen die Mitarbeiter konkret?

Einem Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zufolge nahmen 555 Mitarbeiter des Food Safety and Inspection Service das Kündigungsangebot an. Mehr als 1.000 Mitarbeiter der Farm Service Agency und der Bezirksämter erklärten ebenfalls ihren Rücktritt, obwohl Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins laut Politico erklärte, ihre Kündigungen würden nicht angenommen.

Weitere 2.408 Mitarbeiter verlassen den Natural Resources Conservation Service in der zweiten Runde der aufgeschobenen Kündigungsangebote, heißt es.

Das US-Landwirtschaftsministerium besteht derzeit aus 29 Behörden und Ämtern mit fast 100.000 Mitarbeitern an über 4.500 Standorten im In- und Ausland. Anfang des Jahres wurden 6.000 Mitarbeiter auf Probe entlassen, später jedoch von einem Bundesausschuss wieder eingestellt.

Kündigungen zurückgenommen wegen Geflügelpest

Im Februar wurden einige Kündigungen zurückgenommen, weil Personal für die bundesstaatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe gebraucht wurde.

Wichtig ist laut USDA auch der Lebensmittelsicherheits- und Inspektionsdienst. Da er der öffentlichen Sicherheit dient, soll hier weiterhin eine notwendige Anzahl Arbeitskräfte im Dienst bleiben, hieß es in einer Erklärung. In diesem Bereich gab es zunächst viele Kündigungen, nachdem das USDA Kürzungen der vom Ministerium geförderten lokalen Lebensmittelprogramme in Höhe von 1 Mrd. Dollar angekündigt hatte.

Regierung verspricht neue Ära der weltweiten Marktexpansion

Agrarministerin Rollins versprach Anfang der Woche, in den kommenden Wochen die Eierpreise zu senken und gleichzeitig die ausländischen Agrarmärkte zu stärken.

„Es wird eine neue Ära der weltweiten Marktexpansion anbrechen, und unser Team setzt sich mit vollem Einsatz dafür ein“, sagte Rollins am Sonntag in der CNN-Sendung „State of the Union“.

Sie kündigte an, in den nächsten Monaten Großbritannien, Japan und Brasilien besuchen zu wollen, um den Handel mit ihnen auszuweiten. Bekanntlich sind die Geschäfte mit China im Zuge des Handelskriegs der Trump-Regierung eingebrochen.

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