Wie die HNEE berichtete, sollen in enger Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Moorzentrum und der Humboldt-Universität (HU) Berlin neben Bewirtschaftungshinweisen auch naturschutzfachliche Leitlinien entworfen werden, um eine klimaschutzmotivierte, biodiversitätsfördernde und landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen und für deren Verbreitung zu werben. Laut HNEE speichern die Moore weltweit doppelt so viel Kohlenstoff wie die Wälder; nach einer Entwässerung würden jedoch erhebliche Mengen an Treibhausgasen emittiert.
Zuverlässige Einnahmequelle für Landwirtschaft?
In Deutschland seien etwa 5 % der LandoberflächeMoore, aber nur ganz geringe Anteile davon würden noch wachsen; der Rest sei in Deutschland für 4 % der Treibhausgasemissionen und 37 % des Ausstoßes aus dem landwirtschaftlichen Sektor verantwortlich. Diese negative Wirkung ist in Anbetracht der weltweiten Klimaziele nach Ansicht der Hochschule „nicht mehr hinnehmbar“. Moore könnten für die Landwirtschaft eine zuverlässige Einnahmequelle sein, mit denen ein beachtlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könne. Die „nasse Landwirtschaft“ sei ein unterschätztes Handlungsfeld, so die HNEE weiter. Die hohen Bedarfe an Schilf für die Dachdeckung oder Rohrkolben für die Produktion von natürlichen Dämmstoffen demonstrierten, welche Potentiale ein Umdenken in der landwirtschaftlichen Nutzung von Niedermooren böte. In Deutschland würden beispielsweise 80 % bis 90 % des genutzten Dachreets importiert.