Die US-Justiz beschäftigt sich gerade mit einem Farmer, der 200.000 Rinder erfunden und beim US-Fleischkonzern Tyson Foods abgerechnet hatte. Medienberichten zufolge habe Tyson Foods einem Subunternehmer über Jahre Geld für den Aufbau und Unterhalt einer riesigen Rinderherde gezahlt; die Rede ist von 244 Mio. Dollar.
Der Farmer schickte dem Konzern allerdings immer wieder gefälschte Rechnungen für etwa 200.000 Rinder, die es nicht gab. Stattdessen soll der Angeklagte Millionen Dollar in hochriskante Terminkontrakte gesteckt haben, heißt es. Die Verteidigung erklärte vor Gericht, der Farmer habe geglaubt, das Geld durch Börsengewinne zurückzahlen zu können. Die Gewinne blieben aber aus.
Seit 2016 könnte der Mann den Schlachtkonzern so betrogen haben, ergaben Ermittlungen. Dieser merkte erst Ende 2020, dass die Buchhaltung der Farm „erheblich falsch“ war. Tyson Foods stellte umgehend alle Zahlungen ein. Das hätte auch beinahe dazu geführt, dass die 50.000 tatsächlich auf der Farm existierenden Rinder nichts mehr zu fressen gehabt hätten, weil dem Unternehmen auf einen Schlag die Gelder für Futter und Pflege fehlten, berichten Medien wie Bloomberg.
Dem angeklagten Farmer drohen nun bis zu 20 Jahre Gefängnis. Manche Beobachter vermuten, dass der Betrug nur wegen der riesigen Herden und der Größe der Schlachtbranche in den USA möglich war.